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Ereignis und Ereignishaftigkeit in der englischen und russischen Literatur aus kulturhistorischer Perspektive

Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung Förderung von 2004 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5467248
 
Erzählen ist eine anthropologisch universelle Praxis der Erfahrungsverarbeitung und Sinnkonstitution, doch Formen und Funktionen des konkreten Erzählvorgangs hängen in starkem Maße vom jeweiligen kulturellen, historischen und pragmatischen Kontext ab. Ziel des Projektes ist es, Ausprägung und Ausmaß dieser Kontextabhänigkeit in literarischen Erzähltexten anhand der zentralen narratologischen Kategorie des Ereignisses zu untersuchen; "Ereignis" wird dabei im Sinne eines makrostrukturell relevanten und kontextsensitiven Angelpunkts der dargestellten Geschehensfolge verstanden, der im engen Zusammenhang mit der raison d'être des Erzählten und seiner Funktion steht. Untersuchungsgegenstand sind exemplarische literarische Erzählungen und Romane der englischen und russischen Literatur vom späten Mittelalter bis zur Gegenwart sowie - zur Ermittlung des Gattungseinflusses - jeweils zeitgenössische Gedichtbeispiele. Die Doppelperspektive eines anglistischen und eines russischen Unterprojekts, deren Objekbereiche Differenzen aufweisen, erlaubt im komparativen Zugriff die Profilierung der funktions- bzw. mentalitätsgeschichtlich zu rekonstruierenden Wechselbeziehungen zwischen Erzähltext und Kontext. Das Projekt beabsichtigt (1) in theoretisch-methodologischer Hinsicht die Erarbeitung eines kulturhistorisch kontextsensitiven Ereignisbegriffs und seine Verortung in der narratologischen Modellbildung; (2) die auf ausgewählten Textbeispiel verschiedener Epochen basierende exemplarische Nachzeichnung der Entwicklung von Ereignis und Ereignishaftigkeit innerhalb der russischen und der englischen Literaturgeschichte und ihre Kontrastierung.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Beteiligte Person Professor Dr. Wolf Schmid
 
 

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