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Soziales Kapital und die Dynamik von Migrationsbewegungen am Beispiel der polnisch-deutschen Wanderungen

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2004 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5419333
 
Das Projekt will am Beispiel der polnisch-deutschen Wanderungen zur Behebung zentraler Defizite in der Migrationsforschung beitragen. Erstens wird eine Erfassung des vollständigen Migrationsgeschehens angestrebt, insbesondere also auch der temporären und nicht-registrierten Wanderungen. Zweitens soll ein strenger empirischer Test zentraler Hypothesen der neuen Migrationstheorie erfolgen, wobei die Netzwerk- bzw. Sozialkapitalhypothese und Modelle einer nur eingeschränkten Rationalität der Akteure im Vordergrund stehen. Drittens sollen die deskriptiven und theoretischen Erkenntnisse genutzt werden, um zu verbesserten Einschätzungen des zukünftigen Migrationsgeschehens zu gelangen. Die Diskussion um die Folgen der EU-Osterweiterungen haben die Mängel der bisherigen empirischen Praxis in Bezug auf diese Punkte besonders deutlich gemacht. Der aktuelle Zeitpunkt stellt für die Migrationsforschung eine besonders günstige Gelegenheit dar, weil der bevorstehende EU-Beitritt selbst als eine Art von natürlichen `Experiment´ verstanden werden kann. Das Vorgehen des Projekts schließt dabei an das renommierte `Mexican Migration Project´ (MMP) an. Im beantragten Zeitraum sollen retrospektive Migrationsbiographien von Bewohnern vier ausgewählter polnischer Gemeinden sowie von ehemaligen Bewohnern dieser Gemeinden, die sich nunmehr in der Bundesrepublik aufhalten, erhoben werden. Die Studie versteht sich dabei als eine Art von Pilotprojekt, auf das nach dem MMP-Vorbild eine langfristige kumulative empirische Forschung aufgebaut werden kann. Das Projekt wird in enger Beratung mit den Verantwortlichen des MMP durchgeführt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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