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Stress im Orchester: Individuelle und berufliche Determinanten
Antragsteller
Professor Dr. Volker Hodapp
Fachliche Zuordnung
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung
Förderung von 2003 bis 2006
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5413179
Musiker in Berufsorchestern sind in ihrem Alltag hohen psychophysischen Beanspruchungen ausgesetzt. Eine Reihe von bedeutsamen Faktoren sind in früheren Studien bereits identifiziert worden. Dazu zählen vor allem Aufführungsängste und körperliche Beanspruchungen, die sich im späteren Verlauf in Beschwerden bis hin zu typischen Erkrankungen äußern. Ursachen musikerspezifischer Stress- und Angstsymptome sind sehr vielfältig. Es handelt sich um äußere Belastungen, besondere mentale Anforderungen, die mit einer künstlerischen Tätigkeit verknüpft sind, Perfektions-, Konkurrenz- und Zeitdruck sowie Unsicherheiten in der Planung der Karriere. Die Belastungsfaktoren umfassen sowohl individuelle, personspezifische Bedingungen als auch allgemeine berufsbezogene Merkmale. Die geplante Studie zielt auf die Klärung der relativen Bedeutung berufsbedingter und individueller Faktoren hinsichtlich der psychophysischen Beanspruchung von Musikern. Für die Erhebung sind Stichproben aus zwei Opern- bzw. Theaterorchestern und zwei Konzert- bzw. Radio-Sinfonie-Orchestern vorgesehen.Es sollen jeweils verschiedene Instrumentengruppen einbezogen werden, wobei weiter gehend auch solistisches und chorisches Spiel berücksichtigt wird. Psychometrische, peripher-physiologische und endokrine Verfahren sind für die Erhebung von Kenngrößen zur Ermittlung der psychophysischen Beanspruchung vorgesehen. Durch die Kombination von Verfahren zur Erfassung von Persönlichkeitsvariablen mit Methoden zur Erhebung berufsbezogener Stressoren sollen erstmals Zusammenhänge zwischen berufsbedingten und individuellen Belastungen und Beanspruchungen analysiert werden. Die geplante Studie geht über frühere Untersuchungen hinaus, indem nicht einzelne Determinanten isoliert, sondern in ihrer Interaktion erforscht werden sollen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Personen
Professor Dr. Stephan Bongard; Professor Dr. Gunter Kreutz