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Aufgezeichnete Erfahrung. Zeichnen als Selbst- und Fremdwahrnehmung im Europa des Epochenumbruchs (1770-1830). Eine kulturanthropologische Studie
Antragsteller
Professor Dr. Joachim Rees
Fachliche Zuordnung
Kunstgeschichte
Förderung
Förderung von 2003 bis 2006
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5411718
Das Forschungsprojekt verfolgt das Ziel, die Funktion des Zeichnens als Medium der Selbst- und Fremdwahrnehmung vor dem Hintergrund ästhetischer und kulturanthropologischer Diskurse zwischen 1770 und 1830 in einer Kombination von problemorientierten Längsschnittanalysen und Fallstudien darzustellen. Ausgehend von einer allgemeinen Aufwertung des gegenstandsbezogenen Zeichnens als Instrument empirischer Beobachtung, wächst der Zeichnung in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts eine zentrale Rolle bei der Aneignung und Vermittlung fremdkultureller Wirklichkeiten zu. Diese Statusaufwertung des visuellen Bildes gegenüber der sprachlichen Beschreibung, die sowohl literatur-, kunst- und wissenschaftstheoretische Implikationen aufweist, wird zugespitzt auf die Funktion der bildlichen Darstellung im Kontext von inner- und außereuropäischen Reiseunternehmungen, die seit dem späten 18. Jahrhundert in einer wachsenden Zahl von opulent ausgestatteten Stichwerken ihren publizistischen Niederschlag fanden und der europäischen Öffentlichkeit wahre Darstellungen fremder Regionen und Ethnien liefern wollten. ...
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen