Detailseite
Am Vorabend der Destruktion – Lokale Gruppen und großräumige Netzwerke während des späten vierten und frühen dritten Jahrtausends v. Chr.), hrsg. von D. Hofmann, D. Mischka, S. Scharl
Antragstellerin
Professorin Dr. Doris Mischka
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 541157505
Der zeitliche Fokus der Publikation liegt auf der Periode unmittelbar vor den großen genetischen Veränderungen, die in den letzten Jahren für den Beginn der Schnurkeramik herausgearbeitet wurden. Seitdem dreht sich die Diskussion um mögliche - meist als krisenhaft charakterisierte - Gründe für diesen Umbruch, der mit massiven Bevölkerungsbewegungen erklärt wird, in deren Folge sich auch Siedlungs- und Lebensweise plötzlich und gravierend geändert haben sollen. Unterfüttert durch Narrative von archäologischer und naturwissenschaftlicher Seite wurde zunächst eine gewaltsame Invasion von „Steppenkriegern“ disku tiert, verknüpft mit einem Niedergang spätneolithischer Gesellschaften (3500-2800 v. Chr.) durch Pandemien und/oder klimatische Verschlechterungen. Seitdem wurden diese Mo delle vielfach kritisiert, allerdings oftmals auf eher theoretischer Ebene. Hier setzt dieser Band an. Eine fundierte Diskussion und Beurteilung dieser Veränderungen sind nur unter Berücksichtigung der Entwicklungen während des vorangehenden Horizonts möglich, der quellenbedingt jedoch schwer zu greifen und daher bislang nicht gut verstanden ist. Die archäologischen Hinterlassenschaften sind regional stark unterschiedlich, sowohl in Bezug auf ihre Ausformung als auch auf ihre Häufigkeit, und in vielen Gebieten ist der Forschungsstand – teils auch wegen der schwer zu erkennenden materiellen Grundlagen – wesentlich schlechter als in anderen neolithischen Perioden. Hinzu kommt, dass es zwar eine Reihe regional und lokal beschränkter oder thematisch spezifischer Forschungen zu diesem Zeithorizont gibt, jedoch nur in kleinem Maßstab und oft wenig sichtbar publiziert. Der vorliegende Band soll hier gezielt Abhilfe schaffen, indem für zahlreiche Länder und Regionen in Mitteleuropa der Forschungsstand zusammengefasst und bewertet wird.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen