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Neugliederung der hethitischen Chronologie (materieller Kultur) anhand von Grabungsmaterial aus Bogazköy-Hattuscha und anderen Fundorten Zentralanatoliens

Antragsteller Dr. Ulf-Dietrich Schoop
Fachliche Zuordnung Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung Förderung von 2003 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5409397
 
Die materielle Kultur des hethitischen Reiches, welches zu den bedeutendsten Kräften des spätbronzezeitlichen Orients zählte, ist vor allem aus seiner Hauptstadt Bogazköy-Hattusa in Zentralanatolien bekannt. Die Datierbarkeit hethitischer Artefakte, insbesondere der Keramik als wichtigstem Werkzeug zur Datierung archäologischer Befunde, beruht nahezu ausschließlich auf an diesem Fundort gewonnenen Daten. Dieses in den 1960er Jahren entwickelte System weist aus heutiger Sicht gravierende Mängel auf. Anhand von acht gut stratifizierten Komplexen aus den neuen Grabungen in Bogazköy, die über die gesamte Zeitspanne der hethitischen Epoche verteilt sind, sollen die Rekonstruktion der hethtitischen Keramikentwicklung und ihr Wert als Datierungswerkzeug auf eine neue Grundlage gestellt werden. Hierbei werden eine Serie von Radiokarbondaten und verschiedene statistische Verfahren zum Einsatz kommen. Ziel der Arbeit ist eine Neuordnung der Keramikabfolge und somit eine höhere zeitliche Auflösung hethitischer materieller Kultur. Dies wird neue Erkenntnisse zur Entwicklung der zentralanatolischen städtischen Zentren und bei der Bewertung regionaler Flächenuntersuchungen erbringen sowie einen besseren Vergleich der materiellen Befunde mit der historischen Überlieferung erlauben. Zusätzlich werden sich neue Einsichten zu der historischen Entwicklung in diesem Raum nach dem Zusammenbruch der spätbronzezeitlichen Staatenwelt ergeben, ein Zeitraum, der gegenwärtig noch als "Dunkles Zeitalter" bezeichnet wird.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Gastgeber Dr. Jürgen Seeher
 
 

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