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Josef Durm und das "Handbuch der Architektur" als "Wissensspeicher"
Antragstellerin
Professorin Dr.-Ing. Uta Hassler
Fachliche Zuordnung
Architektur, Bau- und Konstruktionsgeschichte, Bauforschung, Ressourcenökonomie im Bauwesen
Förderung
Förderung von 2003 bis 2007
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5404964
Das seit 1881 herausgegebene "Handbuch der Architektur" ist die letzte Enzyklopädie im Bauwesen. Der Paradigmenwechsel zur Moderne hat die Überlieferungskontinuität gebrochen, der "Wissensspeicher" des Späthistorismus wurde nicht mehr genutzt. Anspruch und Scheitern des "Handbuchs der Architektur" finden eine Parallele im Rezeptionsschicksal der Arbeit seines wichtigsten Herausgebers, Josef Durm. Er ist die bedeutendste und wirkmächtigste Architektenpersönlichkeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts im südwestdeutschen Raum. In der Architekturgeschichtsschreibung kaum berücksichtigt, da bald schon als formal überholt gesehen, fand Durms Werk auch in der Historismusforschung nur wenig Beachtung - die Vielschichtigkeit seiner fachlichen Tätigkeit als Wissenschaftler, Publizist, Hochschullehrer und Staatsbaumeister stand einer umfassenden Würdigung entgegen. Das Forschungsvorhaben will anhand der schriftlichen und baulichen Überlieferung Theorie, Forschungswissen, Vermittlung und Umsetzung für das Werk Josef Durms aufarbeiten und mit der Analyse des "Handbuchs der Architektur" verknüpfen. Forschungsstand, Anwendung, Erfolg, Wissensverluste und Überlieferungsmuster sollen im Kontext historischer und aktueller Fachliteratur sowie möglicher neuer Anwendungen im Bereich der Baukonstruktion analysiert werden. Risiken der Übernahme historischer Quellen in heutige Produktmodelle und Datenbanken sollen untersucht werden, Lücken, Überlieferungsmuster und Perspektiven künftiger differenzierterer Modelle aufgezeigt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen