Detailseite
Calciumsignale in T-Lymphozyten aus der Darmmukosa: Charakterisierung, Regulation und funktionelle Bedeutung unter Berücksichtigung von Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen
Antragsteller
Professor Dr. Markus Hoth
Fachliche Zuordnung
Anatomie und Physiologie
Förderung
Förderung von 2003 bis 2007
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5400862
Mukosale T-Zellen des Gastrointestinaltraktes reagieren unter physiologischen Bedingungen auf eine Antigenstimulation im Gegensatz zu zirkulierenden T-Zellen nicht mit einer Proliferationsantwort. Diese Besonderheit von T-Zellen des Darm-assoziierten Immunsystems trägt wesentlich zur Toleranz gegen luminale Antigene bei. Bei Patienten mit chronischentzündlichen Darmerkrankungen (CED) ist diese Hyporeaktivität mukosaler T-Zellen in entzündlich veränderten Darmabschnitten gestört. Da Erhöhungen der intrazellulären Ca2+-Konzentration ([Ca2+]i) notwendig für Proliferation und Aktivierung immunkompetenter Zellen sind, haben wir die Hypothese aufgestellt, dass Unterschiede in [Ca2]i für die gestörte Hyporeaktivität verantwortlich sein könnten. Unsere Vorarbeiten zeigen, dass mukosale T-Zellen aus nicht entzündlich veränderter Mukosa niedrigere Ca2+-Signale generieren als T-Zellen aus dem Blut. Erste Ergebnisse bei Patienten mit CED deuten an, dass Lymphozyten aus entzündlich-veränderter Darmmukosa erhöhte Ca2+-Signale aufweisen, was die pathologisch überschießende Proliferation dieser Zellen erklären könnte. In der Zukunft wollen wir die Ca 2+-Signale, die daran beteiligten Mechanismen (Ca2+-Speicher, -Kanäle, -ATPasen, -Transporter und Pufferung), Ca2+-abhängige Signaltransduktionsprozesse sowie deren mögliche Bedeutung für die Proliferation mukosaler Lymphozyten untersuchen. Hieraus könnten sich neue Behandlungsstrategien bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen ergeben.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Andreas Stallmach