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Deutschlands Außenhandel. Aufbau einer Datenbank im SITC-Standard. ("GerTrade").

Fachliche Zuordnung Wirtschafts- und Sozialgeschichte
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 540024905
 
Deutschland gehört heute zu den am stärksten international integrierten Volkswirtschaften der Welt. Diese intensive Integration in die Weltwirtschaft ist historisch gewachsen und durchlief unterschiedliche Phasen, von der „ersten Globalisierungswelle“ vor dem Ersten Weltkrieg, der protektionistischen Zwischenkriegszeit, bis zur „Hyperglobalisierung“ der letzten Jahrzehnte. In welcher Weise genau aber die Verflechtung stattfand, bspw. welche Industriezweige die Träger und Initiatoren waren, ist bislang nicht sehr gut erforscht. Das liegt zum Teil daran, dass die Daten über den deutschen Außenhandel bislang nicht in standardisierter Form aufbereitet wurden und daher selten für Forschungen herangezogen werden konnten, die langfristige Entwicklungen untersuchen. Im Langfristprojekt sollen die verfügbaren historischen Handelsdaten nun erstmals für den Zeitraum von 1880 bis heute unter Verwendung des international gebräuchlichen Warenklassifikationssystems (SITC) strukturiert und in einer öffentlich zugänglichen Datenbank über GENESIS, den Webauftritt des Statistischen Bundesamts, für internationale Forschung verfügbar gemacht und langfristig gesichert werden. Hierzu werden die verfügbaren Handelsstatistiken zunächst digitalisiert, die Warenströme umklassifiziert, und als Handelsvolumen und -werte für Deutschland zusammengefügt. Dabei werden die offiziellen Daten auf der Grundlage des aktuellen Forschungsstandes kritisch bewertet und der Weg vom Quellenmaterial zum Endprodukt wird auf der Grundlage der FAIR-Prinzipien nachvollziehbar für jede einzelne Zahl dokumentiert. Die auf diese Weise erstellte Datenbank ermöglicht erstmals eine differenzierte Betrachtung der jeweiligen Außenhandelsverflechtung Deutschlands und seiner historischen Vorgänger und damit insbesondere Aussagen über den Wandel in den letzten 150 Jahren. Durch die Verbindung mit Input-Output-Tabellen können nur auf dieser Grundlage industrielle Verlagerungs- und Sourcing-Aktivitäten über einen längeren Zeitraum untersucht werden und das für jeden einzelnen Handelspartner. Die Datenbank wird schließlich in enger Kooperation mit internationalen Partnern ein vollkommen neues Feld für international vergleichende Forschung schaffen. Nicht nur die wirtschaftshistorische Forschung, sondern die Wirtschaftsforschung insgesamt wird ganz erheblich von den Datensätzen profitieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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