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Isolierung und Charakterisierung des Gens für das Cohen-Syndrom

Fachliche Zuordnung Humangenetik
Förderung Förderung von 2003 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5400223
 
Das Cohen-Syndrom ist eine seltene autosomal rezessive Erkrankung, die durch eine nicht progressive mentale Retardierung in Kombination mit einer Mikrozephalie, Retinitis pigmentosa, hochgradiger Myopie, kraniofazialen Dysmorphiezeichen sowie Minderwuchs charakterisiert ist. Bei einer finnischen Patientengruppe wurde 1994 der Genort in einer 10 cM großen Region auf Chromosom 8q21.3-q22.1 bestimmt. Bei einer libanesischen Familie wurde von uns 2000 der Genlocus für das Cohen-Syndrom bestätigt, und diagnostische Kriterien für die Erkrankung wurden etabliert. Im Institut für Humangenetik wurden im letzten Jahr DNA-Proben von siebzehn weiteren Familien (insgesamt 25 Betroffenen, 42 Nichtbetroffene), die z.T. konsanguin sind und aus verschiedenen Populationen stammen, rekrutiert. Damit steht uns eine umfangreiche Sammlung von Proben zur Untersuchung des Cohen-Syndroms zur Verfügung. Da zudem alle Patienten klinisch umfassend charakterisiert sind, bieten sich ausgezeichnete Voraussetzungen für die Identifizierung des Gens für das Cohen-Syndrom. An die Feinkartierung mit Mikrosatelliten und Einzelnukleotid-Polymorphismen (single nucleotide polymorphisms, SNPs) in diesen Familien wird sich ein Mutationsscreening positioneller und funktioneller Kandidatengene anschließen. Nach Detektion pathogenetisch relevanter Mutationen soll das Gen COH1 weiter charakterisiert werden. Die Ergebnisse werden zur klinischen und molekulargenetischen Definition des Cohen-Syndroms beitragen und weitere Untersuchungen zu seiner klinischen Variabilität ermöglichen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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