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Wohlfahrtsstaaten und soziale Risiken in Zeiten des Klimawandels

Antragstellerinnen / Antragsteller Dr. Vincent Gengnagel; Professorin Dr. Katharina Zimmermann
Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 539687085
 
Die Klimakrise bringt dringende Herausforderungen mit sich: Die Sicherstellung einer im globalen Maßstab ökologischen Nachhaltigkeit muss zugleich auch menschlichen Wohlergehens berücksichtigen. Hierfür spielen soziale Sicherungssysteme eine Schlüsselrolle. Paradoxerweise sind diese in Europa einerseits mit schwerwiegenden Umweltgefahren und neuen sozialen Risiken konfrontiert, die sie allerdings andererseits durch ihre ökonomische und legitimatorische Wachstumsabhängigkeit gleichzeitig selbst mit begünstigen. WELRISCC untersucht, wie die verschiedenen europäischen Wohlfahrtsstaaten auf diese Herausforderungen reagieren und wie sie mit den sozialen Risiken umgehen, die durch den Klimawandel entstehen. Es wird untersucht, wie 16 europäische Wohlfahrtsstaaten mit „Wellbeing“ im Kontext des Klimawandels umgehen. Der Schwerpunkt liegt auf den „sozialen Risiken der dritten Generation“, die sich aus dem Klimawandel ergeben. Es wird unterschieden zwischen a) direkten sozialen Risiken (d. h. Risiken, die sich aus unmittelbaren Bedrohungen wie Dürren oder Überschwemmungen ergeben, z. B. Krankheit oder Verlust von Eigentum) und b) indirekten sozialen Risiken (d. h. Risiken, die sich aus politischen Maßnahmen zur Mitigation und Adaption des Klimawandels ergeben, z. B. die Auswirkungen von Emissionssteuern auf die unteren Einkommensschichten). Ausgehend von einer vergleichenden Wohlfahrtsstaatsperspektive wird die Hypothese aufgestellt, dass die länderspezifische Herangehensweise an diese Risiken durch bestehende Institutionen, Interessen und Ideen beeinflusst wird. Dieses innovative Projekt bringt bisher unverbundene Debatten und Ansätze zusammen und entwickelt neue Datensätze. Ziel ist es, sowohl die aktuellen sozialstaatlichen Antworten auf soziale Risiken im Zusammenhang mit dem Klimawandel zu kartieren, als auch deren Variation zu erklären, indem neue theoretische Wege für zukünftige Studien über das Zusammenspiel zwischen Klimawandel, Wohlfahrtsstaaten und „Wellbeing“ aufgezeigt werden. Hinter WELRISCC steht ein interdisziplinäres Team mit vielfältiger europäischer Expertise, das umfassende und hochaktuelle Einblicke in das gesellschaftliche „Wellbeing“ in Zeiten der Klimakrise liefern wird.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich, Großbritannien, Schweden, Slowenien
 
 

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