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Kulturspezifische Selbstkonzepte, Verantwortungszuschreibung und Ärger - eine ethnologisch-psychologische Studie zur kognitiven und emotionalen Situationsbewertung

Antragsteller Professor Dr. Hans Spada
Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung von 2003 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5395386
 
Um kulturelle Einflüsse auf den Entstehungsprozess von Emotionen untersuchen zu können, wird ein appraisal-theoretischer Ansatz weiterentwickelt, der zwei Grundannahmen zu integrieren sucht: (a) Die kognitiven Prozesse, die der Entstehung von Emotionen zugrundeliegen, sind zwar allgemeiner Natur, (b) kulturspezifische konzeptuelle Systeme konstituieren die emotionale Reaktion jedoch entscheidend mit. Die im Mittelpunkt unseres interdisziplinären Foschungsvorhabens stehende Emotion Ärger resultiert demnach aus einer subjektiven Situationsbewertung, bei der Anderen Verantwortung für ein negatives Ereignis zugeschrieben wird; ob Verantwortung in einer Situation aber überhaupt zugeschrieben wird, hängt von kulturspezifischen Selbstkonzepten und kognitiven Verzerrungen wie dem - ebenfalls kulturspezifischen - Fundamentalen Attributionsfehler ab. Gestützt auf Befunde aus der Literatur und eigene Vorarbeiten nehmen wir diesbezüglich systematische Unterschiede zwischen der polynesischen Kultur Tongas und unserer "westlichen" Kultur an, die sich auch in unterschiedlichem Alltagsverhalten niederschlagen. Ausgehend von einem Modell zur Entstehung von Emotionenen sollen deshalb in beiden Kulturen indigene Emotionskonzepte erfasst, experimentelle Studien durchgeführt und die Befunde zu einem erweiterten Modell integriert werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Stefan Seitz
 
 

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