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Ein integrativer Ansatz zum Verständnis von väterlichem Verhalten bei einem Kleinsäuger
Antragsteller
Professor Dr. Carsten Schradin
Fachliche Zuordnung
Biochemie und Physiologie der Tiere
Förderung
Förderung von 2002 bis 2005
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5393162
Lediglich etwa 7% der bisher untersuchten Säugetiere zeigen väterliches Verhalten. Zusätzlich gibt es innerartliche Varianz darin, in wieweit sich Männchen an der Jungenfürsorge beteiligen. Väterliches Verhalten wurde bei der Striemengrasmaus (Rhabdomys pumilio, Muridae, Rodentia) in Gefangenschaft beobachtet. Im Freiland gibt es für manche Populationen Hinweise auf väterliches Verhalten, aber nicht für andere. Das Ziel des hier vorgestellten Projektes ist es, Gründe für soziale Flexibilität bei der Striemengrasmaus zu verstehen, wobei der Schwerpunkt auf väterliches Verhalten gesetzt wird. Es wird ein integrativer Ansatz verfolgt, wobei alle vier Fragen von Tinbergen berücksichtigt werden, d.h. die Ontogenie, Ursache, Phylogenie und Funktion von väterlichem Verhalten. Während der erste beiden Jahre des Projektes (Phase 1) wird der Schwerpunkt auf der sozialen Flexibiliät der Striemengrasmaus liegen. Hierfür wird das Sozialsystem der Striemengrasmaus in drei verschiedenen Lebensräumen mit unterschiedlichen ökologischen Rahmenbedingungen untersucht werden, um ökologische und funktionale Faktoren von väterlichem Verhalten zu verstehen. Zusätzlich wird die Ontogenie und Ursache von vätelichem Verhalten in Gefangenschaftsstudien untersucht werden. Weitere Studien sind für die zweite Phase des Projektes vorgesehen, wobei die genetische Verwandtschaft frei lebender Striemengrasmäuse, die Phylogenie und hormonelle Kontrolle von väterlichem Verhalten untersucht werden wird, um zu einem integrativen Verständnis von väterlichem Verhalten zu gelangen. Paternal care is rare in mammals, occurring in only approximately 7% of the species studied. Additionally, intraspecific variation might exist in how far males participate in infant rearing. Paternal care has been observed in captive striped mice (Rhabdomys pumilio, Muridae, Rodentia), with evidence of paternal care under natural conditions existing for some populations, but not for others. The aim of the proposed project is to understand reasons for social flexibility in striped mice with the main focus on paternal care. An integrative approach to paternal care is adopted, finding answers to all four questions of Tinbergen, i.e. the ontogeny, causation, phylogeny and function of paternal care. During the first two years of the study (phase 1), the focus will be on the social flexibility of striped mice, studying the social system in three populations with different ecologies, to understand ecological and functional factors of paternal care. Additionally, studies about the ontogeny and causation of paternal care will be performed in captivity. Further studies including genetic relatedness of free living mice, the phylogeny and hormonal control of paternal care are proposed for the second phase of the proposed project to come to an integrative understanding of paternal care.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
Südafrika
Kooperationspartner
Professor Dr. Neville Pillay