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Koordinationsfonds

Fachliche Zuordnung Reproduktionsmedizin, Urologie
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 515636567
 
Störungen der männlichen Fortpflanzung stellen ein ernstes klinisches Problem mit steigender Inzidenz dar. Jüngere Studien zeigen, dass weltweit bis zu 12% der Männer von Unfruchtbarkeit betroffen sind. Unter den identifizierbaren und potenziell heilbaren Ursachen männlicher Infertilität weisen Infektionen und sterile Entzündungen des Genitaltrakts mit 15-30% die höchste Prävalenz auf. Darüber hinaus nimmt die Inzidenz von Keimzelltumoren im Hoden weltweit zu und stellt die häufigste Krebserkrankung bei jungen Männern dar. Obwohl es Hinweise für die Beteiligung von Immunzellen von der fötalen Organentwicklung bis zur normalen Hoden- und Nebenhodenfunktion gibt, ist deren Rolle hierbei genauso unzureichend bekannt wie in der Pathogenese männlicher Reproduktionsstörungen und beim Hodenkrebs. Entsprechend haben wir sechs Projekte und ein (zentrales) Z-Projekt konzipiert, die die Funktion von Immunzellen in Hoden und Nebenhoden (insbesondere Makrophagen, dendritischen Zellen, Lymphozyten) im Hinblick auf die Organhomöostase und Immunität unter normalen und pathologisch veränderten Bedingungen sowie bei Seneszenz untersuchen. Wir stellen die Hypothese auf, dass die organspezifische Immunität durch verschiedene Faktoren wie die Ontogenese der Zellen, die organspezifische Zellzusammensetzung, die nischenspezifische Mikroumgebung und das Darmmikrobiom kontrolliert wird. Dramatische Veränderungen in der Zusammensetzung der Immunzellen von Hoden und Nebenhoden bei infektiösen und sterilen Entzündungen, Hodenkrebs oder Alterung haben einen negativen Einfluss auf die Homöostase des Organs. Die Projekte sind konzeptionell integriert und nutzen hochmoderne Methoden wie scRNA-seq-Analyse, high dimensional flow cytometry, spatial transcriptomics, CODEX- und NicheNet-Analyse. Die Projekte P1-3 konzentrieren sich auf epididymale Makrophagen (P1), dendritische Zellen (P2, Epididymis und Hoden) und B-Zellen (P3, Epididymis und Hoden). Hierbei wird die Immunpathologie der akuten bakteriellen Epididymo-Orchitis und der besondere Einfluss der jeweiligen Immunzellpopulation umfassend untersucht. Die Projekte P4-6 konzentrieren sich auf den Einfluss des Darmmikrobioms (P4) und des Alterns (P5) auf die testikulären Makrophagen sowie der T-Zellen bei menschlichem Hodenkrebs und nicht-neoplastischen Hodenentzündungen des Mannes (P6). Die integrative bioinformatische Unterstützung durch das Z-Projekt zur Analyse großer projektspezifischer Datensätze (CODEX, scRNA-seq) stellt eine wesentliche Stärkung des kooperativen Charakters dieses Konsortiums dar.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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