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Migräne als funktionelle Reifungsstörung der Informationsverarbeitung: Neurophysiologische Längsschnittuntersuchung im Kindes- und Jugendalter

Antragstellerin Dr. Rieke Oelkers-Ax
Fachliche Zuordnung Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung Förderung von 2003 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5385989
 
Migräne ist mit Störungen der Informationsverarbeitung assoziiert, die elektrophysiologisch erfassbar sind. Arbeiten aus der eigenen und einer weiteren Arbeitsgruppe deuten darauf hin, dass die Informationsverarbeitungsstörung Resultat einer funktionellen Reifungsstörung ist. In den eigenen Vorarbeiten wurden Kinder und Jugendliche mit Migräne bzgl. elektrophysiologischer (visuell evozierte Potentiale - VEP, contingente negative Variation - CNV, P300) und psychometrischer Parameter (zur psychiatrischen Komorbidität) mit Spannungskopfschmerzpatienten und kopfschmerzfreien Kontrollen verglichen. Latenzen und Amplituden von VEP, CNV und P300 waren bei Gesunden altersabhängig, bei Migränikern war diese altersabhängige Entwicklung nicht vorhanden oder verändert. Dies spricht dafür, dass Migräne mit einer funktionellen Reifungsstörung informationsverarbeitender Systeme einhergeht. Zur Überprüfung dieser Hypothese sollen die bereits untersuchten Kinder und Jugendliche im Längsschnitt erneut mit VEP, P300 und CNV untersucht werden. Neben der klassischen Auswertung hinsichtlich Latenzen und Amplituden werden Topographie, Generatoren (mittels Quellenanalyse) und Habituation im intraindividuellen Verlauf erfasst. Da psychiatrische Komorbidität als wichtiger Chronifizierungsfaktor gilt, sollen Depression, Angst, Dissoziation und Somatisierung zusammen mit Kopfschmerzcharakteristika (Diagnose, Häufigkeit, Schwere) ebenfalls im Längsschnitt untersucht werden, um den zeitlichen Verlauf und inhaltlichen Zusammenhang von Komorbidität und Kopfschmerzchronifizierung zu untersuchen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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