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Überprüfung der Effektivität einer differentiellen Indikationsstellung für psychoanalytisch bzw. verhaltenstherapeutisch orientierte stationäre Behandlung: Vergleich des Behandlungserfolges randomisiert vs. indiziert zugewiesener Patienten in der psychosomatischen Rehabilitation

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2002 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5379004
 
Im international vergleichsweise besonders gut ausgebauten System der stationären Psychosomatik/Psychotherapie der Bundesrepublik Deutschland überwiegen Kliniken, die entweder nach psychoanalytischen oder verhaltenstherapeutischen Konzepten arbeiten. In einer Vielzahl von Evaluationsstudien konnten katamnestisch eine Reihe von positiven Behandlungsergebnissen gezeigt werden. Ein Optimierungsbedarf besteht jedoch in Hinblick auf die differentielle Zuweisung der Patienten zu den beiden am häufigsten vorgehaltenen Therapiekonzepten, da die bisherige Zuweisungspraxis bei der Mehrzahl der Patienten weitestgehend intuitiv oder gar zufällig erfolgt. Da Wirksamkeitsuntersuchungen von in der Versorgungspraxis implementierten Modellen zu differentiellen Indikationsentscheidungen nach unserer Kenntnis bisher nicht vorliegen, soll im beantragten Vorhaben geprüft werden, in wieweit sich kurzfristiger (zur Klinikentlassung) und katamnestischer (sechs Monate nach Entlassung) Behandlungserfolg von zwei Gruppen von Patienten unterscheidet: Solche, die entweder nach differentieller Indikationsstellung geplant auf Stationen zugewiesen werden (n = 240), in denen eine psychoanalytisch oder eine verhaltenstherapeutisch orientierte Behandlung erfolgt vs. solche Patienten (n = 240), bei denen diese Zuweisung randomisiert vorgenommen wurde. Dieses soll in einer psychosomatischen Fachklinik erfolgen deren modellhafte Konzeption neben der Etablierung zweier Abteilungen mit den beiden genannten Behandlungskonzepten auch die Implementierung einer Aufnahmestation vorsah, in der routinemäßig in einem umfangreichen diagnostischen Prozess versucht wird, eine differentielle Indikationsstellung vorzunehmen. Die Ergebnisse der geplanten Studie könnten als Grundlage für eine Optimierung der bisher noch defizitären Zuweisung von Patienten zu für sie potentiell geeigneteren Therapieverfahren dienen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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