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Bodenchemische und bodenbiologische Veränderungen durch die N2-Fixierung der Robinie (Robinia pseudoacacia L.) - ein Beitrag zur Neophytenforschung
Antragsteller
Dr. Torsten Vor
Fachliche Zuordnung
Bodenwissenschaften
Förderung
Förderung von 2002 bis 2004
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5375012
Der Flächenanteil der aus Nordamerika stammenden Robinie (Robinia pseudoacacia L.) hat unter den Nutzbaumarten weltweit in den vergangenen Jahrzehnten erheblich zugenommen. So nimmt die Robinie inzwischen unter den plantageartig angebauten Laubhölzern mit 3 Mio. ha Anbaufläche den dritten Rang ein. Der Grund für die hohe Wertschätzung liegt zum einen in der relativ großen Toleranz gegen Trockenheit und zum anderen in ihrer Fähigkeit als Leguminose Luftstickstoff zu fixieren, was sie zu einem schnellen Wachstum befähigt und sie zu einer ökonomisch interessanten Baumart macht. Sie ist somit prädestiniert, als Pionierbaumart auf trockenen und degradierten Böden angebaut zu werden, ist dort sehr leistungsfähig und führt mittelfristig zur Verbesserung der N-Versorgung und des Stoffumsatzes im Boden. Darüber hinaus sind die sehr guten Holzeigenschaften zu nennen, die Robinienholz zu einem Tropenholzersatz werden lassen. Trotz dieser positiven Eigenschaften ist der Anbau von Robinien aus stofflicher Sicht langfristig nicht ohne Risiken. Die Ursache liegt in der mangelnden Feinsteuerung der N-Fixierung, die weit über dem N-Bedarf der Bestände liegen kann. Durch N-Akkumulation im Bestand und in der organischen Substanz kann es zu einer bodeninternen Versauerung und Nährstoffverarmung kommen, die durch die Auswaschung überschüssigen Nitrats noch verstärkt werden kann. Beobachtungen aus der forstlichen Praxis zeigen, daß der Anbau der Robinie über mehrere Generationen auf dem gleichen Standort häufig zu einem starken Zuwachsrückgang der Bestände führt. Dieser Prozeß kann zum einen mit Veränderungen chemischer Bodenparameter (Versauerung, Nährstoffverarmung) und zum anderen mit einem verstärkten Auftreten bodenbürtiger Pathogene in Zusammenhang stehen, deren Rolle für die Schwächung bzw. Schädigung von Robinienbeständen durch verschlechterte chemische Bodenbedingungen deutlich an Bedeutung gewinnen kann. Ziel des hier beantragten Forschungsprojektes ist es, die möglichen ökochemischen und biologischen Prozesse der N-Fixierung zu quantifizieren und deren Folgen standortbezogen zu beurteilen. Damit soll eine Kenntnislücke geschlossen werden, deren Schließung für die Bewertung der Nachhaltigkeit des Robinienanbaus von großer Bedeutung ist.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen