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Das humane endogene retrovirale Element K (HERV-K): Ein mögliches Modell der Beteiligung endogener Retroviren an der Entstehung humaner Tumore
Antragsteller
Professor Dr. Nikolaus Müller-Lantzsch (†)
Fachliche Zuordnung
Virologie
Förderung
Förderung von 2002 bis 2010
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5372407
Retrovirale Elemente gehören zu der Grundausstattung des menschlichen Genoms. Die meisten dieser Sequenzen sind defekt. Ein jedoch nahezu intaktes Provirus des humanen endogenen Retrovirus K (HERV-K) konnte auf Chromosom 7 lokalisiert werden. Die Expression von HERV-K-Genen ist mit Keimzelltumoren assoziiert. Welche HERV-K-Gene ein tumorigenes Potential besitzen, ist die zentrale Frage unseres Projektes. Untersuchungen in der Nacktmaus ergaben, daß nur HERV-K-cORF exprimierende Zellen zu Tumoren heranwuchsen. CORF besitzt folglich ein transformationsförderndes Potential. Erste biochemische und funktionelle Charakterisierungen deuten auf eine HIV-Rev-ähnliche Funktion von CORF hin. Es gelang erstmals, das PLZF-Protein als ein CORF assoziiertes zelluläres Protein nachzuweisen. Expressionsstudien ergaben, daß neben cORF ein weiteres HERV-K-Gen (np9) in den meisten der untersuchten transformierten Zelllinien und Tumoren exprimiert wird, nicht dagegen in Normalgewebe. Ziel des vorliegenden Antrages ist es, die Tumorassoziation von HERV-K durch funktionelle Analysen von cORF und np9 weiter zu charakterisieren. Von diesen Untersuchungen erwarten wir Hinweise, mit welchen Mechanismen HERV-K Gene zur Entstehung von Keimzelltumoren beitragen könnten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Dr. Marlies Sauter