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Der Buchstabe des Geistes. Postfigurationen der Allegorie von Bunyan zu Nietzsche
Antragsteller
Professor Dr. Achim Geisenhanslüke
Fachliche Zuordnung
Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung
Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5371612
Unter dem Titel "Der Buchstabe des Geistes. Postfigurationen der Allegorie von Bunyan zu Nietzsche" verbindet die Arbeit ein literaturtheoretisches und ein literaturgeschichtliches Interesse. Sie verfolgt zunächst in literaturtheoretischer Absicht den Zerfall des rhetorischen Systems im 18. Jahrhundert (Kant) und die damit verbundene Abwertung der Allegorie (Winckelmann, Moritz, Goethe) sowie die unterschiedlichen Versuche einer Rehabilitierung der Allegorie im 20. Jahrhundert (Benjamin, Gadamer und de Man) als Ansatzpunkt einer modernen Poetik, die zwischen Philosophie, Rhetorik und Literatur zu vermitteln hat. Vor dem Hintergrund der auf das 19. Jahrhundert zurückgehenden Entgegensetzung von allegorischer und symbolischer Form verfolgt die Arbeit in einem zweiten, literaturgeschichtlich orientierten Schritt die Kontinuität allegorischer Formen am Beispiel der modernen Tradition des Pilgerromans (Bunyan, JungStilling, Novalis, Moritz, Jean Paul) und kontrastiert diese mit der narrativen Form der Pfarrhausidylle (Goldsmith, Thümmel, Nicolai, Voss, Lenz und Goethe). Zwischen Theorie und Geschichte der allegorischen Form vermittelnd deutet die Arbeit die historische Funktion der Allegorie als Kritik an dem Modell ästhetischer Autonomie, das im 18. Jahrhundert als Grundstein der Moderne entwickelt wurde.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen