Detailseite
Ambiguitäten des Audiovisuellen: Zigeuner-Figuren im Spielfilm (1895–1950)
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. Matthias Bauer; Dr. Radmila Mladenova
Fachliche Zuordnung
Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 463005852
Das Teilprojekt untersucht erstens und, soweit es die intermediale und interdiskursive Verflechtung betrifft, weitgehend erstmalig die Herkunft, den Bedeutungswandel sowie die ästhetischen und politischen Funktionen von Zigeuner-Figuren im Spielfilm zwischen 1895 und 1950.Es führt an diesem Gegenstand zweitens in der Filmwissenschaft bislang zumeist nur getrennt vorgenommene Analysen zu Stereotyp und Empathie, Fiktions- und Artefakt-Affekten, Visualität und Narrativität anhand des heuristischen Begriffs der Szenografie zusammen und zeichnet drittens spezifische Schnittstellen zu anderen Teilprojekten aus, an die ihre Zusammenführung im Rahmen übergreifender Querschnittsperspektiven und Synthesen anknüpfen kann. Diese Schnittstellen betreffen u.a. den Zusammenhang von Bilderzählung und Stereotyp respektive Ikonografie und Szenografie (TP 3 und TP 1), Wechselwirkungen zwischen dem Spektakel und dem cinema of attraction sowie Film und Oper (TP 3 und TP 2), Relationen zwischen filmischen und wissenschaftlichen Fremdbeschreibungen von Zigeunern (TP 3 und TP 4) oder Relationen zwischen filmischen Fremdbeschreibungen und journalistischen Selbstbeschreibungen von Rom*nja (TP 3 und TP 5) sowie die Semantiken der Exklusion und Elimination im Spielfilm und in der Realpolitik (TP 3 und TP 6). Mit Blick auf die Synthese der Projekte, insbesondere mit Blick auf die beiden Sammelbände Ambivalenz europäischer Verflechtungsgeschichten und Triangulation: Antiziganismus, Antisemitismus und Kolonialismus trägt das Teilprojekt sowohl zur Dekonstruktion antiziganistischer Stereotype in Kunst, Staat und Wissenschaft als auch zur Rekonstruktion der Agency von Sinti*zze und Rom*nja im Untersuchungszeitraum bei. Außerdem entstehen eine Dissertation und zwei Monografien aus der Hand der beiden Teilprojektleiter.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen