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Analyse der nicht-infektionsbedingten Inanspruchnahme der Gesundheitsversorgung und der Gesundheitsfolgen bei Menschen mit Typ-2-Diabetes während der COVID-19-Pandemie: Nutzung von individuell verknüpften Daten der gesetzlichen Krankenversicherung und Befragungsdaten
Antragstellerin
Professorin Dr. Andrea Icks
Fachliche Zuordnung
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 536622689
Während der COVID-19 Pandemie wurden eine Reihe von Maßnahmen implementiert, um die Zahl der Infektionen zu senken. Unter schwierigen Bedingungen mussten geeignete Diagnostik und Behandlung für COVID-19 organisiert werden. Dies hatte auch Auswirkungen auf die gesundheitliche Versorgung. Viele medizinische Einrichtungen reduzierten Leistungen der nicht COVID-19 bezogenen gesundheitlichen Versorgung. Zudem fürchteten Menschen das Infektionsrisiko und vermieden womöglich die Inanspruchnahme von Praxen, Notfallambulanzen oder Kliniken. Sowohl ein reduziertes Angebot als auch eine verringerte Nachfrage mögen Gründe für eine reduzierte Inanspruchnahme gesundheitlicher Versorgung sein. Für COVID-19 wurde gezeigt, dass chronische Erkrankungen mit einem höheren COVID-19 Infektionsrisiko sowie einem höheren Risiko für einen schweren Verlauf assoziiert sind, das heißt mit den direkten Folgen von COVID-19. Ähnliche Zusammenhänge lassen sich für oben genannte indirekte Effekte annehmen, also mit Versorgungsangebot, Nachfrageverhalten und potentiell resultierenden gesundheitlichen Outcomes für nicht direkt COVID-19 bezogene sonstige gesundheitlichen Belange. Aktuell ist jedoch unklar in welchem Umfang Menschen mit chronischen Erkrankungen ein höheres Risiko für indirekte Folgen der COVID-19 Pandemie haben, und welche Gründe ggf. eine Rolle spielen. Ziele unseres Projekts sind daher (1) die Untersuchung der Inanspruchnahme von Gesundheitsversorgung von Menschen mit Diabetes: diese Gruppe dient als Beispiel für Menschen mit einer chronischen Krankheit, die ein besonders hohes Risiko hatten, während der COVID-19-Pandemie einen Rückgang der Inanspruchnahme der Gesundheitsversorgung und nachteilige gesundheitliche Folgen zu erfahren. Des Weiteren, (2) wollen wir untersuchen, ob eine mögliche Veränderung der Inanspruchnahme mit negativen gesundheitlichen Folgen in dieser Personengruppe verbunden ist. Außerdem wollen wir (3) analysieren, ob die Angst vor einer Infektion oder COVID-19-bedingten langfristigen gesundheitlichen Folgen oder ein reduziertes Angebot dazu führten, dass Termine durch PatientInnen respektive ÄrztInnen abgesagt bzw. verschoben wurden und ob dies Auswirkungen auf Gesundheitsoutcomes der Personen mit Diabetes hatte. Unsere Analyse basiert auf dem Input-throughput-output-outcome Modell. Die COVID-19 Pandemie kann als exogener Umweltfaktor angesehen werden, der direkt COVID-19-bezogene Outcomes beeinflusst, ebenso aber weitere gesundheitliche Outcomes durch Änderungen der Leistungsinanspruchnahme. Für unser Projekt nutzen wir Krankenversicherungsdaten sowie klinische Daten aus dem Disease Management Programms (DMP) in Kombination mit Primärdaten eines querschnittlichen Surveys, die individuell gelinkt werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen