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Klinische Ethik-Komitees: Weltanschaulich-konfessionelle Bedingungen und kommunikative Strukturen ehtischer Entscheidungen in Organisationen

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2002 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5361823
 
Seit den Arbeiten Max Webers wird davon ausgegangen, dass sich weltanschauliche und konfessionelle Prägungen im Berufsalltag handlungsleitend auswirken und insbesondere in ethischen Konflikten zum Tragen kommen. Die Genese ethischen Orientierungswissens in konkreten medizinisch-pflegeethischen Konfliktfällen ist bisher jedoch weder in synchroner noch diachroner Methodik zu erheben und zu analysieren gewesen. Zugleich unterliegen Verständigungsprozesse in moralischen Konflikten vor allem unter Bedingungen der Verankerung in Prozeduren von Organisationen diskursiven Regeln und Strategien, die die Bedeutung inhaltlicher ethischer Standards wenn nicht außer Kraft setzen, dann zumindest relativieren. Forschungsziel ist es, am konkreten Forschungsgegenstand Klinischer Ethik-Komitees, das Orientierungswissen von Personen in den Heilberufen zu erheben und hinsichtlich seiner religiös-konfessionellen Tradidtionsbestände sowie hinsichtlich der sturkturellen Genese von Entscheidungen transparent werden zu lassen. Dazu bedienen sich die Antragsteller einer innovativen interdisziplinären Zugangsweise durch die Verschränkung empirischer und ideengeschichtlicher Methoden sowie durch die Kombination einer theologischen Perspektive auf die weltanschaulich-konfessionellen Argumentationsstrukturen mit einer soziologischen Perspektive auf den Prozess der Entscheidungsgenerierung als kommunikativer Strategie in Organisationen, hier: Ethik-Komitees in Krankenhäusern. Klinische Ethik-Komitees sind ein signifikantes Beispiel für die zunehmende Bedeutung ehtischer Fragen und Anwendungsprobleme im medizinischen Alltag: anwendungsnah, ergebnisorientiert, personell und zeitlich begrenzt, dokumentationspflichtig.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Reiner Anselm
 
 

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