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Pathogenese der X-chromosomalen Adrenoleukodystrophie
Antragstellerin
Professorin Dr. Jutta Gärtner
Fachliche Zuordnung
Kinder- und Jugendmedizin
Förderung
Förderung von 2002 bis 2006
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5360078
Die vitale Bedeutung von Peroxisomen in der Humanbiologie wird besonders durch eine Reihe von schwerwiegenden monogenen Erbkrankheiten wie die X-chromosomale Adrenoleukodystrophie (X-ALD) deutlich, für die derzeit nur eine unzureichende Diagnostik und keine kurative Therapie zur Verfügung stehen. Das verantwortliche Gen kodiert ein ATP-abhängiges peroxisomales Membrantransportprotein. Mutationen im ALD-Gen führen zu einer mangelnden peroxisomalen ß-Oxidation und zu einer exzessiven Ansammlung von überlangkettigen Fettsäuren in Körpergeweben und -flüssigkeiten, vor allem in der weißen Substanz des Gehirns und in der Nebennierenrinde. Die Struktur und Funktion des ALD-Proteins, seine Interaktionen und seine Rolle in der ß-Oxidation sind bisher nur ansatzweise erforscht. Insbesondere sind die für klinisch-medizinische Anwendungen wichtigen Kausalzusammenhänge zwischen dem Gendefekt, dem Ausfall peroxisomaler Funktionen und dem neurodegenerativen Krankheitsbild der Patienten weitestgehend unbekannt. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, die Frühdiagnose zu verbessern und die spezifischen Funktionen des ALD-Proteins im peroxisomalen Stoffwechsel und in der Pathogenese der X-ALD besser verstehen zu lernen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen zur Entwicklung von Therapieansätzen und auch als Modell für die Erforschung anderer neurodegenerativer Erkrankungen des Kindesalters dienen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen