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Analyse der oberflächennahen Struktur des Aller Verwerfungssystems

Fachliche Zuordnung Geologie
Physik des Erdkörpers
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 535374791
 
Norddeutschland gilt traditionell als Gebiet mit geringer Seismizität, aber dennoch sind in dieser Region in den letzten 1200 Jahren einige historische Erdbeben mit Intensitäten bis VII aufgetreten. Im vorliegenden Projekt planen wir die Analyse des Aller Verwerfungssystems, welches eines der wichtigsten Verwerfungssysteme in Norddeutschland darstellt. Das Projekt behandelt zwei Hauptaspekte. Der erste Aspekt ist die Analyse der oberflächennahen Struktur des Aller Verwerfungssystems an zwei ausgewählten Lokationen. Der zweite Aspekt ist die Untersuchung der Sedimentmächtigkeitsverteilung im Arbeitsgebiet, um festzustellen, ob lokal hohe Sedimentmächtigkeiten durch neotektonische Verwerfungsaktivität hervorgerufen wurden und so die Erhaltung von Eem-zeitlichen Sedimenten in der Region erklärt werden kann. Im Rahmen des Projekts planen wir an zwei Lokationen bei Hämelhausen und Lehringen in Niedersachsen mehrere P- und S-Wellen Reflexionsseismik Profile, sowie ein Gitter aus GPR Profilen zu messen. Ziel ist es herauszufinden, ob das Aller Verwerfungssystem neotektonisch aktiv war. Die zu erwartenden Ergebnisse werden neue Einblicke in die oberflächennahe Struktur von Intraplattenverwerfungen im nördlichen Mitteleuropa liefern. Dadurch wir das Wissen über die Zeitlichkeit neotektonischer Verwerfungsaktivität verbessert und die Ergebnisse können die Grundlage für zukünftige seismische Gefährdungsanalysen bilden. Darüber hinaus wird das Projekt helfen die Entstehung von Eem-zeitlichen Depotzentren und die Bildung wichtiger archäologischer Fundstellen paläolithischer Artefakte besser zu verstehen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortliche Dr. Jan Igel; Dr. Ulrich Polom
 
 

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