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Wechselwirkungen zwischen Virulenz von Sozialparasiten und Resistenz der Wirte

Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung Förderung von 2001 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5349833
 
Das Wechselspiel zwischen parasitärer Virulenz und Wirtsresistenz wird intensiv untersucht. Schrittweise koevolutive Interaktionen sind besonders in Assoziationen zu erwarten, wo beide Kontrahenten nah verwandte Arten sind und deshalb in gleichen Zeiträumen auf Selektionsdrücke reagieren. Für solche Studien bieten sich die sozialparasitischen Ameisen an, die der Regel von Emery (1909) folgend, phylogenetisch eng mit ihren Wirten verwandt sind. Der Sklavenhalter Harpagoxenus sublaevis ist ein obligater Sozialparasit, der wie seine Wirte, mittel- und nordeuropäische Wälder besiedelt. Große Wirtspopulationen wie die britischen Inseln werden aber nicht parasitiert. Dies wird in dieser Studie ausgenutzt, um festzustellen, ob Wirte an die Ausbeutung durch den Sklavenhalter angepasst sind, und eventuell Resistenzen dagegen entwickelt haben. Der Sozialparasit wird auf Gegenadaptationen, wie die Verwendung chemischer Kampfstoffe oder effektiverer Kampfstrategien, hin untersucht. Die komplexen Wechselwirkungen zwischen dem Sklavenhalter und den Hauptwirtsarten Leptothorax acervorum und L. muscorum werden analysiert. Beide Arten kommen zwar über weite Gebiete sympatrisch vor, werden aber ungleich stark parasitiert und die Demographie der Wirtsnester hat unterschiedliche Auswirkungen auf die Effektivität ihres Abwehrverhaltens. In diesem Projekt werden Freilandmanipulationen, Verhaltensversuche unter Labor- und seminatürlichen Bedingungen, gaschromatographische Untersuchungen der Sklavenhalterdrüsen und genetischen Analysen der Sklavenhalter- und Wirtspopulationen angewandt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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