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Rolle des Immunsystems in Pathogenese und Diagnose des Hodentumors

Fachliche Zuordnung Reproduktionsmedizin, Urologie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 534830515
 
Hodentumoren sind der häufigste maligne Tumor junger Männer, wobei rund die Hälfte auf Seminome entfällt. Diese sind durch ein ausgeprägtes entzündliches Infiltrat auszeichnen. Die Immunzellen im Tumormikromilieu (TMM) des Seminoms, welche im Gegensatz zu anderen Tumorentitäten als überwiegend pro-inflammatorisch beschrieben werden, nehmen Einfluss auf die Tumorgenese und in letzter Konsequenz den klinischen Verlauf der Patienten. Bis heute ist ihre Zusammensetzung im TMM und ihre genaue Bedeutung aber weitestgehend ungeklärt. Vorarbeiten belegen, dass es in Co-Kulturen von Immunzellen mit der seminomatösen Zelllinie TCam-2 zu einer Aktivierung von T-Zellen und Monozyten wie auch zu Genveränderungen der Seminomzellen kommt. Im vorliegenden Projekt möchten wir durch die Kombination aus mechanistischen Analysen in unserem in vitro Modell, und der Untersuchung einer großen Zahl an Biomaterialien von Patienten, tiefergehende Einblicke in die Interaktionen zwischen dem Immunsystem und dem TMM des Seminoms gewinnen. Mittels eines Multi-Omics Ansatzes werden wir die neuen Mediatoren und Genveränderungen identifizieren und anschließend die Kommunikation im TMM mittels mechanistischer Ansätze charakterisieren. Weiterhin stehen funktionelle Veränderungen und Einflussfaktoren auf das immunologische TMM im Zentrum der geplanten Analysen. Diese Experimente werden durch einen umfangreichen in vivo Ansatz flankiert. In Rahmen dessen werden wir Gewebeproben sowie Seren und Immunzellen aus dem peripheren Blut von Hodentumorpatienten analysieren. Durch die Charakterisierung löslicher Mediatoren sowie mit Hilfe durchflusszytometrischer Analysen, Genexpressionsstudien und Immunhistochemie soll auf diese Weise ein umfassendes Bild der Wechselwirkungen der körpereigenen Immunantwort mit Seminomen und Nicht-Seminomen geschaffen werden. Von den komplementären Analysen in Zellkultur sowie von Biomaterialien erhoffen wir uns die Bestimmung aussagekräftiger klinisch-immunologischer Prädiktoren und ein weitreichenderes Verständnis zur Rolle des immunologischen TMM für das Fortschreiten von Hodentumoren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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