Detailseite
Arzneimittel in der Schwangerschaft: Aufbau einer pharmakoepidemiologischen Datenbank von Verordnungsdaten gesetzlicher Krankenkassen und Analysen zu Eignung und Methodik sowie inhaltlichen Aspekten
Antragsteller
Professor Dr. Joerg Hasford (†)
Fachliche Zuordnung
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung
Förderung von 2001 bis 2005
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5346635
In Deutschland gibt es etwa 800.000 Schwangerschaften pro Jahr. Über 90 % der Schwangeren nehmen in dieser Zeit Arzneimittel ein. Bisher stehen nur wenig Daten zum Umfang, der Struktur und dem potentiellen Risiko dieser Medikation zur Verfügung. Erstmalig besteht jetzt die Möglichkeit, Versorgungsdaten zur Arzneimittelverordnung in der Schwangerschaft von gesetzlichen Krankenversicherungen zusammen mit den Fehlbildungsdaten der Perinatalerhebung pharmakoepidemiologisch auszuwerten. Es soll untersucht werden, inwieweit sich eine auf Versorgungsdaten basierende pharmakoepidemiologische Datenbank eignet, wissenschaftliche Fragestellungen zu beantworten. Es sollen Methoden entwickelt werden, die erlauben, eine pharmakoepidemiologische Datenbank rationell aufzubauen und auszuwerten. Es wird erwartet, dass aus dieser neuen Datenquelle neue Erkenntnisse zu Umfang und Struktur der Verordnung von Arzneimitteln in der Schwangerschaft gewonnen werden können, zur Berücksichtigung von Therapiestandards bei der Verordnung, zur Umsetzung der offiziell empfohlenen Jodid- und Folsäureprophylaxe sowie zum Zusammenhang der Arzneimittelverordnung mit sozialen Faktoren. Veränderungen des Verordnungsverhaltens im Vergleich zum Zeitraum vor und nach der Schwangerschaft sollen festgestellt werden und die verordneten Arzneistoffe auf ihr teratogenes Risiko hin untersucht werden. Für Deutschland könnte damit ein Forschungsrückstand ausgeglichen werden, da in anderen Ländern bereits Versorgungsdaten für Untersuchungen zur Arzneimittelverordnung in der Schwangerschaft eingesetzt werden. Die Ergebnisse der geplanten Studie werden mit Untersuchungen aus Deutschland, denen andere Datenquellen zu Grunde lagen, und internationalen Studien verglichen und in die internationale Diskussion eingebracht.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen