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Orale und literale Diskursfähigkeiten: Erwerbsmechanismen und Ressourcen
Antragstellerin
Professorin Dr. Uta M. Quasthoff
Fachliche Zuordnung
Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung
Förderung von 2001 bis 2005
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5345466
Das Vorhaben untersucht den Erwerb der Fähigkeit, schriftliche Texte zu strukturieren unter dem Gesichtspunkt der Aneignungsverfahren. In diesem Zusammenhang geht es explorativ der Frage des Rückgriffs auf mündlich bereits erworbene übersatzmäßige Strukturierungsfähigkeiten für den Aufbau von Schreibkompetenzen nach. Erwartete Ergebnisse beweben sich zwischen den folgenden Extremen, wobei die Aneignungsformen auch zwischen einzelnen Kindern und sogar einzelnen Texttypen unterschiedlich sein dürften: (1) Kinder übertragen ihre im Mündlichen vorhandenen Strukturierungsfähigkeiten in die neue Modalität der Schriftlichkeit, sobald sie die basalen Techniken des Schreibens in schriftsystematischer und motorischer Hinsicht beherrschen. (2) Kinder bauen die übersatzmäßigen Strukturierungsfähigkeiten in der schriftlichen Modalität neu auf. Die Variante (1) würde eher für einen Rückgriff auf die nicht unterrichtlich gesteuerten Unterstützungssysteme des "natürlichen" Erwerbs sprechen, (2) hingegen eher für einen Einfluss der expliziten Instruktionen von Unterricht. Es gibt gegenwärtig keine theoretisch ableitbare oder empirisch naheliegende hypothetische Antwort auf diese Forschungsfrage. Aus der mikrostrukturellen empirischen Rekonstruktion der verschiedenen Varianten zwischen diesen beiden Extremen ist deshalb ein erheblicher theoretischer Zugewinn im Hinblick auf ein Modell (schrift)sprachlichen Lernens zu erwarten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Personen
Professor Dr. Michael Becker-Mrotzek; Professor Dr. Wilhelm Grießhaber