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Die Dresdner Bank in Mithaftung: Konsequenzen der politischen und wirtschaftlichen Teilhabe am NS-Regime 1945-1952
Antragsteller
Professor Dr. Klaus-Dietmar Henke
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2001 bis 2006
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5338055
Das Vorhaben untersucht die einschneidenden wirtschaftlichen, personellen und strukturellen Konsequenzen, die sich für die Dresdner Bank aus ihrer tatsächlichen oder ihr auch nur zugeschriebenen Rolle im "Dritten Reich" sowie aus den unterschiedlichen alliierten und deutschen ordnungspolitischen Maßnahmen zwischen dem Kriegsende 1945 und der bundesdeutschen Großbankengesetzgebung 1952 ergaben. Die Studie konzentriert sich auf vier Untersuchungsfelder: 1. die wirtschaftliche Entwicklung der Bank, 2. Überlebens- und Anpassungsstrategien unter dem Druck der alliierten und deutschen Neuordnungsmaßnahmen, 3. Kontinuität und Wandel des Führungspersonals; die Auswirkungen von Strafverfolgung und Entnazifizierung auf die allgemeine Personalentwicklung, 4. Ansätze der Wiedergutmachung für Vermögensschäden und Entlassungen in der NS-Zeit. Die Anbindung der Untersuchung an das große Forschungsprojekt "Die Dresdner Bank im Nationalsozialismus" unter der Leitung des Antragstellers garantiert den exklusiven Zugang zu allen relevanten Quellenbeständen des Unternehmens. Die enge Verknüpfung erlaubt es, eine genaue, so noch nirgends versuchte Korrellierung der Teilhabe eines Unternehmens am NS-Regime und ihrer Konsequenzen nach dessen Untergang vorzunehmen. Erst dadurch wird eine genaue Bestimmung der Handlungsmotive und -spielräume bei der Durchsetzung bzw. der Abwehr von Neuordnungs- und Strafmaßnahmen gegen die Bank und ihre Mitarbeiter möglich. Eine weitere Besonderheit des Projekts ist die vergleichende Betrachtung der vier Untersuchungsfelder in allen vier Besatzungszonen, die vor allem aufgrund der starken Verankerung der Dresdner Bank in Mittel- und Ostdeutschland durchführbar wird. Die Beantragung eines eigenständigen Vorhabens bei der DFG erfolgt, weil inzwischen im Zuge der Arbeiten am NS-Projekt in den Registraturen der Dresdner Bank außerordentlich umfangreiche neue Quellenbestände zur frühen Nachkriegsgeschichte der Bank zugänglich wurden, deren gründliche Auswertung durch ein Forschungsvorhaben außerhalb des NS-Projektes aus Bankmitteln nicht finanziert wird.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen