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Auschwitz darstellen. Ästhetische Positionen zwischen Adorno, Spielberg und Walser
Antragsteller
Professor Dr. Stefan Krankenhagen
Fachliche Zuordnung
Theater- und Medienwissenschaften
Förderung
Förderung von 2001 bis 2002
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5333358
Die Arbeit untersucht Darstellungsformen des Holocaust im Medium der Philosophie, des Theaters, des Museums und der öffentlichen Debatte. Ausgangspunkt ist die Frage, in welcher Form diese Darstellungen auf die Idee der Undarstellbarkeit von Auschwitz rekurrieren. Die These einer Ablösung des Darstellungsverbots bezieht sich dabei auf zweierlei: Erstens auf die Beobachtung, daß Darstellungen, die die Problematisierung der Darstellbarkeit des Holocaust als ein immanentes Formgesetz ihres ästhetischen Ausdrucks thematisieren, zu Beginn der neunziger Jahre abgelöst wurden von Darstellungen, die eine explizite Darstellbarkeit des Holocaust behaupten und damit eine Rekontextualisierung des Wissens um die Vernichtung der europäischen Juden auslösten. Zweitens auf die gegenwärtige Diskussion um eine Darstellung des Holocaust zum Ende der neunziger Jahre. Als Reaktion auf die Ablösung des Darstellungsverbots ist ein Diskurs zu beschreiben, der die Vielzahl und Heterogenität heutiger Darstellungsformen von Auschwitz beschränkt sehen will. Diese Form einer Reglementierung der Darstellungen des Holocaust behauptet sich anhand des Begriffs der Undarstellbarkeit als ein öffentlicher Aufklärungsdiskurs.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen