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Boran-haltige Octreotat-Derivate für die BNCT
Antragsteller
Professor Dr. Frank Rösch
Fachliche Zuordnung
Pharmazie
Förderung
Förderung von 2007 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 53326482
Die Bor-Neutronen-Einfang-Therapie stellt eine alternative Strategie zur Behandlung von Tumoren dar, falls diese nicht operativ entfernt werden können. Bisher werden 4-Dihydroxy- [10B]boryl-phenylalanin und [10B]BSH in klinischen Studien untersucht. Ein Grund, weshalb die Bor-Neutronen-Einfang-Therapie bislang noch nicht die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen konnte, liegt in den bisher verwendeten Molekülen. Zum einen ist deren Borgehalt zu niedrig (beim Borono-phenylalanin nur 1 Boratom pro Molekül), zum anderen ist ihre Anreicherung im Tumor nicht selektiv genug.Im vorliegenden Antrag sollen Borcluster an ein peptidisches Vektor-Molekül gekoppelt werden. Als Rezeptorsystem wurde der Somatostatin-Rezeptor gewählt, da er bei neuroendokrinen Tumoren überexprimiert wird und da die Leitstruktur des Targetingvektors Octreotat selbst sterisch anspruchsvolle Modifikationen toleriert. Ziele sind die systematische Synthese verschiedener Carboran-Octreotat-Derivate und die Bestimmung ihrer biologischen Affinität. Aus den gewonnenen Affinitäten der verschiedenen Derivate sollen prinzipielle Struktur-Affinitäts-Korrelationen abgeleitet werden, die mittelfristig zu einer Auswahl geeigneter Bor-haltiger Octreotat-Derivate für die BNCT der explantierten Leber genutzt werden können. Unabhängig von dieser medizinischen Perspektive sollten die erzielten chemischen Erkenntnisse verallgemeinert werden in Hinblick auf die Synthese anderer (nicht-peptidischer) Bor-haltiger Tumortargetingvektoren.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen