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Nationalismus, sozialer Wandel und Minderheiten in der Türkei: Die anti-griechischen Ausschreitungen vom 6./7. September 1955

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2001 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5332156
 
Das Europa des 19. und 20. Jahrhunderts ist in hohem Maße geprägt von Migrationsbewegungen, die zum Teil auf wirtschaftlich-gesellschaftliche Ursachen zurückzuführen sind, zum Teil aber Folgen nationalstaatlicher Homogenisierungsbestrebungen waren. Gerade der Übergang vom Vielvölkerreich der Osmanen zu den nationalen Nachfolgestaaten hat in dieser Hinsicht eine Formenvielfalt hervorgebracht, die in der Forschung bisher nur ungenügend beachtet worden ist. Das vorliegende Forschungsprojekt fokussiert auf die pogromartigen Übergriffe auf die griechische Minderheit Istanbuls am 6./7. September 1955, die eine Auswanderungswelle nach Griechenland auslösten. Zunächst steht eine ereignisgeschichtliche Rekonstruktion an, die - auch aufgrund der schwierigen Quellenlage - bis heute ein Desideratum geblieben ist. In der Hauptsache soll aufgezeigt werden, dass die "September-Ereignisse" nicht als exzeptionelles, nur einmaliges Phänomen, zu verstehen sind. Vielmehr lassen sie sich, was Faktoren, Träger und Funktion betrifft, in die Kontinuität des türkischen Nationalismus seit der Jungtürkenrevolution 1908 einordnen. Das beantragte Projekt soll letztlich den skizzierten Sachverhalt mit dem Ziel untersuchen, brauchbare Anhaltspunkte für eine vergleichende Nationalismus- und Minderheitenforschung zu gewinnen - eine Forschung, die heute in besonderem Maße relevant erscheint.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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