Bilder des Unsichtbaren. Attische Weihreliefs als Medien religiöser Kommunikation

• Antragstellerin: Professorin Dr. Anja Klöckner
• Fachliche Zuordnung: Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
• Förderung: Förderung von 2001 bis 2003
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5331700

Aus den Heiligtümern Attikas stammt eine Vielzahl von Marmorreliefs mit figürlichen Darstellungen, die vor allemin klassischer Zeit gestiftet wurden. Diese Weihrelifs wurden bislang vor allem unter Aspekten der Götterikonographie und der Kultpraxis behandelt, stellen jedoch nicht nur eine einzigartige Bildquelle zur Religionsgeschichte, sondern auch zur antiken Religiosität dar. Die Bilder zeigen Menschen und Gottheiten meist gemeinsam und in direktem Gegenüber. In keiner anderen Gattung wird die Beziehung zwischen Subjekt und Objekt religiöser Verehrung derart konkret thematisiert. Das Spektrum an Interaktionen zwischen jenen, die den Kult ausüben, und denen, die ihn empfangen, ist vielfältig und voller Nuancen. In dem Habilitationsvorhaben soll dieses Verhältnis erstmals sowohl genau beschrieben als auch interpretiert werden. Die Auswertung stützt sich auf eine Materialsammlung in Forme iner elektronischen Bilddatenbank, die mittlerweile ca. zweieinhalbtausend Objekte umfaßt. Um die Arbeit mit diesem umfangreichen Bestand effizient fortführen zu können, ist wiederholte Autopsie, Kontakt zu griechischen Kollegen und Zugang zu Spezialliteratur erforderlich. In Athen und Umgebung befinden sich ca. 80 % der erhaltenen Denkmäler, fast alle einschlägigen Behörden und Archive sowie bestens ausgestattete Fachbibliotheken. Ein Stipendium für einen einjährigen Aufenthalt vor Ort würde den zügigen und erfolgreichen Abschluß des Habilitationsvorhabens entscheidend vorantreiben.

• DFG-Verfahren: Forschungsstipendien