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Bischof Leo von Vercelli. Bildung, Kultur und kaiserliche Politik in Italien um 1ooo

Fachliche Zuordnung Mittelalterliche Geschichte
Förderung Förderung von 2001 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5329840
 
Bischof Leo von Vercelli, zur Zeit Ottos III. und Heinrichs II. der zuverläßigste Rückhalt der deutschen Herrschaft in Italien, war maßgeblich an der Ausarbeitung der Herrschaftskonzeption Ottos III. (Renovatio Imperii Romanorum) und an der Abfassung bedeutender Dokumente und Gesetze dieses Kaisers beteiligt. Ferner hat der gelehrte Bischof nicht nur verschiedene Gedichte und Lieder verfaßt, die zum Teil den Kaisern selbst gewidmet waren, sondern hat am Kaiserhof wie an seinem Bischofssitz intensiv Handschriften verschiedenen Inhalts studiert. Dies wissen wir aus einer Vielzahl von Anmerkungen und Notizen, die der Bischof eigenhändig am Rand der von ihm studierten Texte gemacht hat. Die ungefähr 15 Handschriften werden heute in der Kapitelsbibliothek von Vercelli, in der Staatsbibliothek Bamberg und in der Laurenziana in Florenz aufbewahrt. Geplant ist die Identifizierung, Edition und Interpretation dieser Anmerkungen, die in verschiedener Hinsicht aufschlußreich sein dürften: für die Schreib- und Lesegewohnheiten eines mittelalterlichen Gelehrten, für die Benutzung, "Wanderungen" und Verbreitungswege bestimmter Handschriften in ganz Europa, für die religiösen Empfindungen, die wissenschaftlichen Neigungen und die politischen Standpunkte eines Bischofs um 1ooo, für den Gedankenaustausch unter den Intellektuellen in der Umgebung Ottos III., speziell für das Verhältnis zu Gerbert von Reims (dem späteren Papst Silvester II.) und nicht zuletzt für die denkbaren (indirekten) Einflüsse dieser religiösen und geistigen Interessen auf die politischen Konzeptionen, Entscheidungen und Gesetze Kaiser Ottos III. und Heinrichs II..
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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