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Neue stereoselektive Aminierungen von Olefinen
Antragsteller
Professor Dr. Matthias Beller
Fachliche Zuordnung
Organische Molekülchemie - Synthese, Charakterisierung
Förderung
Förderung von 2001 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5329640
Enantiomerenreine Amine und deren Derivate sind als Naturstoffe mit vielfältigen biologischen Wirkungen attraktive Syntheseziele für die organische Chemie. Sie finden als hochwertige Bausteine von Wirkstoffen auch technische Anwendungen in der Pharma-, Agro- und Feinchemie. Zur Darstellung von chiralen Aminen existieren eine Reihe von gut untersuchten Synthesemethoden. Die direkte Addition von Aminen oder Ammoniak an Olefine - ein Verfahren, das den bekannten Methoden in vielen Fällen ökologisch und ökonomisch überlegen wäre - ist jedoch bis dato unbekannt. Basierend auf jüngsten Erfolgen in unserer Forschungsgruppe bei der stereoselektiven Aminierung von substituierten Styrolen in Gegenwart chiraler Amin- und Etherliganden wird mit dem vorliegenden Antrag die Entwicklung der ersten basenkatalysierten asymmetrischen Aminierung von Olefinen vorgeschlagen. Im Rahmen der Projektskizze werden zunächst eine Reihe von enantiomerenreinen, chelatisierenden Ether- und Aminliganden synthetisiert, die die asymmetrische Induktion während der Reaktion garantieren sollen. Dann werden stereoselektive Aminierungen von aromatischen Olefinen systematisch untersucht. Neben der Darstellung von chiralen Amphetaminderivaten sind auch die Herstellung chiraler Allylamine durch stereoselektive Aminierung von Dienen sowie die selektive Domino-Isomerisierung-Aminierung von Olefingemischen wichtige Ziele der Arbeiten. Ergänzend zu den enantioselektiven Aminierungen sollen auch methodische Erweiterungen wie die stereoselektive Addition von C- und S-Nukleophilen an Olefine und verwandte Reaktionen bearbeitet werden. Darüber hinaus sind wir an Anwendungen der neuen Methoden in der Synthese einfacher Wirkstoffe und Naturstoffe interessiert.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Dr. Annegret Tillack