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Ein deutscher Judenrat? Die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland und die Deportationen der Juden aus dem "Altreich"
Antragstellerin
Professorin Dr. Stefanie Schüler-Springorum
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2001 bis 2005
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5328896
Ziel des Projektes ist es, die Rolle der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland (RVJD) und ihrer Repräsentanten bei der Vertreibung und Deportation der Juden aus dem "Altreich" zu erforschen. Aus zeitgenössischen wie aus nach dem Krieg entstandenen Quellen soll herausgearbeitet werden, wie sich die Handlungsspielräume entwickelten, die jüdischen Repräsentanten während der Phase der "forcierten Auswanderung" noch zur Verfügung standen, welche Strategien sie im Umgang mit der "Aufsichtsbehörde" (RSHA/Gestapo) entwickelten und wie erfolgreich diese waren. Dazu gehört die eingehende Beschäftigung mit der Herkunft, dem Selbstverständnis und den Haltungen der jüdischen Repräsentanten wie ihrer Nachfolger, der Vertrauensmänner, und die ihrer Verfolger, den Judenreferenten der Gestapo, und den Beziehungsgeflechten, die zwischen RVJD und den Verfolgungsorganen entstanden. Auch das Verhältnis der Zwangsmitglieder der RVJD zu ihrer Organisation soll Gegenstand des Forschungsprojektes sein. Die Untersuchung soll sich auf die Berliner Zentrale der Organisation wie auf ausgewählte Bezirksstellen und regionale Kultusvereinigungen in drei Zeitabschnitten konzentrieren: Die Phase der Auswanderung (1939-1941), die der Mitwirkung der RVJD an den Deportationen der Juden (1941-1943) und die Tätigkeit der Rest-RVJD (1943-1945).
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen