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Retrospektive CT-Untersuchungen zur Schlüsselbeinossifikation - Entwicklung eines klinischen Entscheidungshilfesystems mit skalenbasierten Bewertungen und modernen Methoden des maschinellen Lernens zur Verbesserung der Gültigkeit und Zuverlässigkeit forensischer Altersbegutachtungen (Clavicle-ML)

Fachliche Zuordnung Toxikologie, Laboratoriumsmedizin
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 532694958
 
Grenzüberschreitende Migrationsbewegungen von Menschen ohne gültige Ausweispapiere haben dazu geführt, dass forensische Altersbegutachtungen notwendig sind, wenn das Alter dieser Menschen von rechtlicher Bedeutung ist. In Deutschland und zahlreichen anderen Ländern hat die Altersgrenze von 18 Jahren die größte praktische Relevanz. Lediglich die Beurteilung der Verknöcherung der medialen Schlüsselbeinepiphyse erlaubt derzeit einen zweifelsfreien Nachweis der Vollendung des 18 Lebensjahrs. Die Dünnschicht-CT gilt derzeit als die Methode der Wahl für die Darstellung der medialen Schlüsselbeinepiphyse. Hauptziel des Projekts ist es, die Validität und Zuverlässigkeit von Altersbegutachtungen auf der Grundlage einer CT-Untersuchung der Schlüsselbeine erheblich zu verbessern. Dies beinhaltet als Grundlage die Erstellung einer ersten Referenzpopulation, die in Bezug auf Stichprobengröße und Altersverteilung optimiert ist und keine Personen mit Krankheiten oder Medikamenten enthält, die die Knochenreifung beeinträchtigen könnten. Drei unabhängige Experten werden die Stadien der Verknöcherung der Klavikula nach etablierten Skalen bestimmen, um die Validität zu maximieren. Der Einsatz von maschinellen Lernverfahren wird die Bewertung des Verknöcherungsstatus der medialen Schlüsselbeinepiphyse objektivieren und die Suche nach neuen, für das menschliche Auge nicht ohne Weiteres zugänglichen Merkmalen für ältere Menschen ermöglichen. Die auf der Methodik des maschinellen Lernens basierenden Bewertungen (sowohl unter Verwendung etablierter Skalen als auch neuer Prädiktoren) werden in einen offenen Demonstrator für ein klinisches Entscheidungshilfesystem umgewandelt, das später Sachverständige außerhalb der wenigen weltweit existierenden Expertenzentren dabei unterstützen kann, die forensische Altersdiagnostik mit einer objektiv ableitbaren diagnostischen Genauigkeit durchzuführen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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