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Sozialwissenschaftliche Bevölkerungswissenschaft von der Weimarer Republik bis in die 60er Jahre der Bundesrepublik Deutschland

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2001 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5324796
 
Ziel des Forschungsvorhabens ist es, die erkenntnisleitenden Begriffe, Fragestellungen, Methoden und Theorien sozialwissenschaftlicher Bevölkerungswissenschaft innerhalb des Untersuchungszeitraums einer kritischen wissenschaftsgeschichtlichen Beurteilung zu unterwerfen. Zu diesem Zweck wird die sozialwissenschaftliche Bevölkerungswissenschaft von der Weimarer Republik bis in die 1960er Jahre mittels der Deskription von Denkkollektiven (Ludwik Fleck) und der Analyse ihrer Denkstile (dito) untersucht. Es wird zwischen vier Denkkollektiven sozialwissenschaftlicher Bevölkerungswissenschaft differenziert: dem Leipziger Denkkollektiv (der Gruppe um Gunther Ipsen u.a.), dem Kieler Denkkollektiv (der Sozialökonomie; Gerhard Mackenroth u.a.), der Frankfurter Schule der sozialwissenschaftlichen Statistik (der Gruppe um Paul Flaskämper u.a.) und dem Münchener Denkkollektiv der administrativen Bevölkerungsstatistik (der Gruppe um Friedrich Burgdörfer u.a.). Zusätzlich soll als ein nicht-sozialökonomisch ausgerichtetes Denkkollektiv der Bevölkerungswissenschaft die "Breslauer Schule der Anthropologie" (Egon Freiherr von Eickstedt u.a.) miteinbezogen und mit den o.g. 'Schulen' auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede hinsichtlich der Themen und ihrer Behandlung verglichen werden. Auf diese Weise findet auch der 'naturwissenschaftliche' (resp. qualitative) Denkstil in der Bevölkerungswissenschaft Eingang in das Untersuchungsvorhaben. Die Untersuchung erfolgt insgesamt entlang der Analyse von Schlüsselpersonen, Schlüsselpublikationen und Schlüsselbegriffen. Bei der Gesamtfragestellung ist nicht von den Praxiskontexten dieser sozialwissenschaftlichen Bevölkerungswissenschaft abzusehen, denn diese produziert Wissen in Wechselwirkungen zu gesellschaftlichen Anforderungen und steht in spezifischen institutionellen Strukturen. Im Forschungsvorhaben soll anhand des (inhaltlich weit verstandenen) Praxiskontextes "Raum- und Siedlungsplanung" exemplarisch die Praxisseite sozialwissenschaftlicher Bevölkerungswissenschaft betrachtet werden.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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