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Verhaltensökologie von Wüstenkäfer-Tenebrioniden-Gemeinschaften und die Evolution der sozialen Brutpflege bei einer der Mitgliedergattungen, Parastizopus
Antragstellerin
Professorin Dr. Anne E. Rasa
Fachliche Zuordnung
Zoologie
Förderung
Förderung von 1993 bis 2001
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5322890
Die Beziehung zwischen Parastizopus armaticeps und seinem Kleptoparasiten Eremostibes opacus in der Kalahari basiert primär auf einem im Wehrsekret beider Arten vorkommenden Terpen, (-) Camphen. P. armaticeps kann mit (-) Camphen behandlete Attrappen nicht diskriminieren und E. opacus wird durch (-) Camphen angelockt. Die Parastizopus-Unterart P.a.bifidus diskriminiert E. opacus, seine 'eigene' Partnerart E. bushmanicus jedoch nicht. Zusätzliche chemische Signaturen, vermutlich die unterschiedlichen kutikularen Kohlenwassenstoffe der Gattungen Eremostibes und Planostibes, sind für die Nichterkennung von Bedeutung. Diese Komponenten werden untersucht, um die Hypothese zu überprüfen, daß es sich bei P.a.armaticeps und E. opacus um ein 'biologisches Wettrüsten' zwischen Wirt und Parasit handelt. Das Bouquet langkettiger Fettsäureester der männlichen Aedeagusdrüse könnte im Paarungssystem als auch bei den Wirt-Parasit-Interaktionen eine Rolle spielen. Zusätzlich zu seinem für Käfer außergewöhnlichen Balz- und Brutpflegeverhalten, das mehrere Fragestellungen zu den geschlechtsspezifischen Strategien und sexuellen Selektionsmechanismen aufwirft, zeigt P. armaticeps als einzige bekannte Käferart 'extended parenting'. Ältere Geschwister tragen auch Futter in Brutgänge ein, die jüngere Tiere beinhalten. Ob es sich hier um ein 'Helferverhalten` handelt, ist z.Z. unbekannt. Die Parastizopus-Unterart a. bifidus, im Gegensatz zu armaticeps, wendet bei der Balz eine andere Strategie als a. armaticeps an. Hier findet eine intrasexuelle Konkurrenz unter Weibchen um paarungsbereite Männchen statt- etwas einmaliges für Käfer, was einer weiteren Untersuchung bedarf.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen