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Fischer im Netz - Strategien der Ressourcennutzung und Konfliktbewältigung in Ha`apai, Tonga

Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung von 2001 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5320276
 
Durch freien Zugang zu begrenzten Ressourcen entsteht ein sogenanntes commons dilemma, das theoretischen Analysen und empirischen Studien zufolge zur Übernutzung der Bestände und zu Konflikten zwischen den Konkurrenten führt. Vor diesem Hintergrund werden individuelle Nutzungsstrategien und der Umgang mit Konkurrenten am Beispiel des Fischfangs in Tonga analysiert. Anhand des kulturellen Kontextes der Nutzer und der Rahmenbedingungen für die Nutzung werden soziale Verflechtungen aufgezeigt, welche die ökonomischen Strategien der Fischer mitbestimmen. Eine Feldforschung in zwei Inselgemeinden in Ha'apai lieferte empirische Belege dafür, daß Unterschiede in diesen Verfllechtungen und vor allem innerhalb der sozialen Struktur der Gemeinden auch für Unterschiede in der Intensität des Fischfangs verantwortlich sind. Insbesondere bedingt eine Schwächung der traditionellen Institution des food-sharing ein stärker kommerzielles Wirtschaften. Konflikte indes treten kaum auf, da die Ursachenzuschreibung für Bestnadsaufnahmen nicht zu Ärger über die Konkurrenten führt und negative Emotionen zudem kulturell sanktioniert sind. Diese kulturellen Faktoren werden darüber entscheiden, ob das von westlichen Beratern propagierte gemeinbasierte Management für eine nachhaltige Entwicklung angemessen ist.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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