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Studien zur Reliabilität und Validität von Maßen persönlichkeitskongruenter Informationsverarbeitung

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2007 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 53121694
 
Erstellungsjahr 2012

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In einer Serie von Studien wurde den Effekten eines vokalen versus manuellen Antwortmodus auf die Reliabilität von Reaktionszeitdifferenzen bei der Präsentation bewertender versus neutraler Stimuli nachgegangen. Zur Anwendung kamen lexikalische Entscheidungsaufgaben, Emotionale Stroop Aufgaben, Visuelle Dot-Probe Aufgaben und Sequenzielle Priming-Aufgaben. Dabei bestätigte sich die Hypothese reliablerer Bias-Scores bei vokalem Antwortmodus insgesamt nicht. Hingegen bestätigte sich konsistent der Befund früherer eigener Studien, dass eine Trimmung der individuellen Mittelwerte mit höheren Reliabilitäten einhergeht. Die vier verwendeten Aufgaben waren unterschiedlich reliabel: Am besten schnitten sequenzielle Primingaufgaben ab, am schlechtesten die visuelle Dot-Probe-Aufgabe. Letztere erwies sich als völlig unreliabel. Höhere Reliabilitäten waren jedoch nicht mit besseren Validitäten in der Form höherer hypothesenkonformer Korrelationen mit Extraversion, Neurotizismus sowie Annäherungs- und Vermeidungstemperament assoziiert. Derartige Korrelationskoeffizienten erwiesen sich als gering und trotz Stichprobengrößen um N = 120 häufig nicht signifikant. Als über vier Studien hinweg replizierbar erwies sich jedoch der Befund, dass Extravertierte in lexikalischen Entscheidungsaufgaben reduzierte Erkennungszeiten für angenehme Wörter aufweisen. Offenbar sind Extravertierten angenehme Konzepte mental besser zugänglich. Dass dabei fremdeingeschätzte höher als selbsteingeschätzte Extraversion mit den lexikalischen Entscheidungszeiten korrelierte, verweist auf systematische Unterschiede zwischen dem Extraversions-Selbstkonzept und Fremdeinschätzungen der Extraversion. Letztere sind vermutlich stärker verhaltensbasiert und stehen in engerer Beziehung zur mentalen Zugänglichkeit angenehmer Kognitionen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2009). Personality and cognitive biases in valence decisions. 10. Arbeitstagung der Fachgruppe Differentielle Psychologie, Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik der Deutschen Gesellschaft für Psychologie in Landau
    Paelecke, M. & Borkenau, P.
  • (2009). Personality and cognitive biases in valence decisions. 15th biannual meeting of the International Society for the Study of Individual Differences, Chicago, USA
    Paelecke, M. & Borkenau, P.
  • (2010). Personality and lexical decision times for evaluative words. European Journal of Personality, 24, 123-136
    Borkenau, P., Paelecke, M. & Yu, R.
  • (2010). Personality and Lexical Decision Times for Pleasant and Unpleasant Words. 15th European Conference on Personality in Brno (Tschechische Republik)
    Borkenau, P. & Paelecke, M.
 
 

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