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Die Bedeutung des Lehrers und des Klassenklimas für die Leistungs- und Identitätsentwicklung im Grundschulalter
Antragstellerin
Professorin Dr. Sabine Martschinke
Fachliche Zuordnung
Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung
Förderung von 2001 bis 2006
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5305994
Derzeitiger Stand der Klimaforschung ist, dass die Lernumwelt in der subjektiven Wahrnehmung durch den Schüler zwar die Leistungsentwicklung nur bedingt erklären kann, dafür aber deutliche Auswirkungen auf die Persönlichkeitsentwicklung hat, insbesondere auf die Identität (Selbstkonzept, Selbstwertgefühl, Kontrollüberzeugungen) und affektive Variablen (Lernfreude und leistungsbezogene Angst). Diese Erkenntnisse beziehen sich allerdings fast durchgängig auf weiterführende Schulen. Untersuchungen aus der Primarstufe, besonders aus der 1. Klasse, sind in der Klimaforschung ein Forschungsdesiderat. Gerade aber die Klimaerfahrungen in früheren Klassen beeinflussen vermutlich in entscheidendem Maße die Klimawahrnehmung in höheren Klassen. Für die Schulanfangsphase, in der Lehrer und Klassenkameraden als neue Bezugspersonen an Bedeutung gewinnen und die Kinder erstmalig systematischen Unterricht erhalten, ist zu erwarten, dass sich der gemeinsame Erlebensanteil eines kollektiven Klassenklimas erst im Laufe der Zeit entwickelt. Im vorliegenden Forschungsprojekt ist beabsichtigt, diese Entwicklung zu beschreiben. Die Studie untersucht den Einfluss des LehrerSchüler-Klimas, des Schüler-Schüler-Klimas sowie von Unterrichtsmerkmalen auf die Entwicklung der Schüleridentität in der 1. und 2. Klasse der Grundschule sowohl auf kollektiver als auch individueller Ebene. Weitere anschließbare Fragestellungen betreffen die Auswirkungen von Klassenklima und Schüleridentität auf Leistung sowie Emotionen. Diese Studie ist eng verknüpft mit dem Projekt von Frau Dr. Kammermeyer zur Bedeutung des Lehrers für die Leistungs- und Selbstkonzeptentwicklung im Anfangsunterricht, zu der verschiedene Anschlussmöglichkeiten im Design geplant sind.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professorin Dr. Gisela Kammermeyer