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Soziale Effekte von Verkehrsinfrastrukturinvestitionen - Methodische und empirische Analyse der Wirkungen auf die Einkommensverteilung
Antragsteller
Professor Dr. Herbert Baum
Fachliche Zuordnung
Verkehrs- und Transportsysteme, Intelligenter und automatisierter Verkehr
Förderung
Förderung von 2001 bis 2005
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5299022
Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur weisen neben allokativen Effekten (Veränderung der Zeitkosten, Betriebskosten, Umweltbelastungen u.v.m.) auch soziale Wirkungen auf. Während die allokativen Effekte bereits als Entscheidungsgrundlage in der Verkehrspolitik herangezogen werden (Nutzen-Kosten-Analyse), ist das Ausmaß der sozialen Wirkungen weitgehend unbekannt. Damit fehlt ein wesentliches Element für die rationale Fundierung verkehrspolitischer Entscheidungsfindung. In diesem Forschungsvorhaben sollen die sozialen Effekte von Infrastrukturinvestitionen quantifzierbar und somit vergleichbar gemacht werden. Dies geschieht, indem die distributiven Wirkungen von Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur untersucht werden. Es wird ein methodischer Ansatz entwickelt, mit dem der Einfluß von Aus- und Neubauprojekten im Verkehr auf die personelle Einkommensverteilung ermittelt werden kann. Dabei werden sowohl die Finanzierung der Infrastruktur (Entzugseffekte) als auch deren Nutzung durch die Verkehrsteilnehmer (Zuführungseffekte) berücksichtigt. Ausgangspunkt sind die Kosten und die Nutzen, die bei Neu- und Ausbau von Verkehrswegen entstehen. Mit Hilfe statistischer Konzentrationsmaße (Gini-Koeffizient, Lorenzkurve) wird die Verteilungswirksamkeit von Finanzierungsarten (Steuern, Gebühren, private Finanzierung) und von Nutzenarten (z. B. Zeitgewinne, Verringerung der Umweltbelastung) ermittelt. Gegenstand des Forschungsprojektes ist die theoretische Fundierung des Ansatzes, die Erarbeitung eines methodischen Instrumentariums und die Anwendung des entwickelten Verfahrens auf ausgewählte Fragestellungen und Investitionsprojekte im Verkehrsbereich.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen