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Determinanten begrenzt rationaler Entscheidungsstrategien

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2000 bis 2005
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5298379
 
Um Entscheidungen zwischen präferierten Objekten oder Handlungen treffen zu können, müssen Menschen oft eine Fülle von Informationen berücksichtigen, die mental zu integrieren sind. Es ist seit langem bekannt, daß Menschen dabei häufig auf einfache Heuristiken zurückgreifen, welche den Bedarf an kognitiven Ressourcen minimieren. Gigerenzer et al. (1999) haben überzeugend demonstriert, daß einige dieser Heuristiken als 'begrenzt rational' gelten können, da sie trotz der Vernachlässigung von Information und ihrer Einfachheit sehr erfolgreich sein können. Die deskriptive Entscheidungsforschung beschäftigt sich mit der Frage, unter welchen Umständen einfache bzw. aufwendigere kognitive Strategien eingesetzt werden. Dabei werden im Allgemeinen Verhaltensdaten herangezogen, die sich auf die Informationssuche beziehen, aber wenig aussagekräftig bezüglich der verwendeten Strategien der Informationsintegration sind. Zudem wurden bislang systematische individuelle Unterschiede zwischen Personen bei der Anwendung von Strategien vernachlässigt. Bröder (2000a, im Druck) hat eine Methode entwickelt, die es ermöglicht, (1.) Hypothesen über spezifische Entscheidungsstrategien auf Individuenebene zu prüfen und daher (2.) die Möglichkeit eröffnet, den Zusammenhang zwischen individuellen Strategiepräferenzen und Persönlichkeitscharakteristika zu untersuchen. Ein Ziel des Forschungsprojektes ist, den Einfluß verschiedener Persönlichkeitsvariablen und ihre Wechselwirkung mit Umwelt- bzw. Situationsvariablen auf die Wahl von Strategien zu beleuchten. Weiterhin soll der Begriff der 'Begrenzten Rationalität' mit dem Konstrukt des kapazitätsbegrenzten Arbeitsgedächtnisses in Verbindung gebracht werden, dessen einzelne Komponenten (s. Baddeley, 1997) in unterschiedlicher Weise an der Ausführung von Entscheidungsstrategien beteiligt sein können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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