Zwischen Nicht-Adel und Adel

• Antragsteller: Professor Dr. Kurt Andermann
• Fachliche Zuordnung: Mittelalterliche Geschichte
• Förderung: Förderung von 2000 bis 2001
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5295276

Der aus einer Reichenau-Tagung des Konstanzer Arbeitskreises für mittelalterliche Geschichte e.V. (6.-9.Okt. 1998) hervorgegangene Aufsatzband widmet sich dem Adel in statu nascendi: Es geht ihm um Erscheiungsformen sozialer Dynamik im späten Mittelalter, des näheren um die Entstehung von Adel - und das einmal nicht im Rahmen der seit Jahrzehnten vergleichsweise gut erforschten Ministerialität, sondern um die Entstehung von Adel aus anderen, späteren und bislang weniger beachteten Wurzeln. Sein Anliegen ist das Werden von Ober- und Führungsschichten auf dem Land und in der Stadt, sind die Wege und Instrumentarien ihres Erfolgs, ihr wirtschaftliches Substrat, die Bedingungen von Diffusion und Etablierung, die Merkmale sozialer Distanz nach unten und nach oben, die Kohärenz in der Gruppe und ähnliche Gesichtspunkte mehr. In den einzelnen Beiträgen, unter denen auch die benachbarten Länder Polen, Böhmen und Südtirol Berücksichtigung finden, sind resümierende Bilanz und quellennahe Detailforschung miteinander verknüpft. Der Zugriff auf die Phänomenologie der sozialen Dynamik im späten Mittelalter erfolgt zum einen unter sachthematischem (Dichtung, Kriterien der Adelszugehörigkeit, Kirche, Stadt, Epigraphik), zum anderen unter regionalem Aspekt. Von dem Band versprechen wir uns neue Impulse für die Erforschung der spätmittelalterlichen Sozialgeschichte.

• DFG-Verfahren: Publikationsbeihilfen