Detailseite
Projekt Druckansicht

Wirklichkeit als Konstruktion oder wie oft war die Geschichte schon zu Ende? Studien zu Geschichte und Geschichtlichkeit in den Werken von Heine, Büchner, Immermann, Keller, Stendhal und Flaubert

Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2001 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5295202
 
Die vorliegende Arbeit untersucht verschiedene Formen und Modelle historiographischen Schreibens und historischen Denkens in literarischen Texten des 19. Jahrhunderts. Die These lautet, dass sich gerade in Texten, die zunächst nicht oder nicht ausschließlich Historisches zum Thema haben, historisches Denken in besonders differenzierter Weise beobachten läßt. Es zeigt sich, dass die von den zeitgenössischen Historikern Ranke, Droysen, Thiers, Thierry, Michelet und Macaulay diskutierten Probleme historiographischen Schreibens in vielen literarischen Texten implizit reflektiert werden. Die Fragen nach Anfang und Ende eines historischen Ereignisses, die Bestimmung des Ereignisses als solchem, die Frage nach Kausalität und Zufall, nach Rolle und Funktion der historischen Person werden in allen hier untersuchten Texten aufgeworfen, unzureichende Lösungen kritisiert und neue Formen der Repräsentation des Geschichtlichen erprobt. In den Werken von Heine, Büchner, Immermann, Keller, Flaubert und Stendhal lassen sich verschiedene literarische Strategien aufzeigen, Geschichtlichkeit als komplexes Phänomen von Struktur und Ereignis, Kontingenz und Kausalität, als Ergebnis unterschiedlicher Perspektivierung und als Teil einer unhintergehbaren Faktizität zu begreifen. Die einzelnen Kapitel dieser Arbeit verstehen sich als Fallstudien mit exemplarischer Qualität. Zwischen den einzelnen Beispielen ist keine Entwicklung im Sinne eines "Fortschritts" zu beobachten, wohl aber ein Zusammenha
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung