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Ökologie und Ökonomie submariner Fundstellen aus der Zeit der Neolithisierung in der Wismar-Bucht
Antragsteller
Professor Dr. Friedrich Lüth
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung von 2001 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5291482
Die Untersuchung der steinzeitlichen Besiedlungs- und Kulturgeschichte an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns stellt bisher ein Desiderat der archäologischen Landesforschung dar. Das liegt vor allem daran, daß Siedlungsplätze dieser Zeit infolge des nacheiszeitlichen Meeresspiegelanstieges heute unter Wasser liegen und systematische unterwasserarchäologische Forschungen vor 1989 in Mecklenburg-Vorpommern nicht möglich waren. In den vergangenen Jahren ist es gelungen, in der Wismar-Bucht mehrere submarine Siedlungen des Spätmesolithikums, des Endmesolithikums und des Frühneolithikums zu entdecken. Darunter befinden sich auch Stationen mit einer ausgezeichneten Erhaltung organischer Hinterlassenschaften, deren Untersuchung weitreichende Einblicke in die Subsistenzstrategien und in die materielle Kultur der damaligen Gemeinschaften ermöglicht. Außerdem können verläßliche meeresgeologische Daten zum Verlauf der Litorina- Transgression in dieser Region gewonnen werden, die für eine Modellierung der Küstenentwicklung der Ostsee verwendet werden sollen. In einem einjährigen Pilotprojekt soll auf drei ausgewählten Fundplätzen die Erhaltung der Siedlungsplatzstrukturen erfaßt sowie Probenmaterial für weiterführende archäologische und naturwissenschaftliche Studien gewonnen werden. Dadurch soll geklärt werden, welches Potential für detaillierte interdisziplinäre kulturökologische und wirtschaftsarchäologische Forschungen zur Küstenentwicklung und Besiedlungsgeschichte der Wismar-Bucht besteht.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Jan Harff