REPLAY: Reproduzierbare Analyse von Lumineszenzdaten

• Antragsteller: Dr. Thomas Kolb; Dr. Sebastian Kreutzer
• Fachliche Zuordnung: Physische Geographie
• Förderung: Förderung seit 2023
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 528704761

Reproduzierbarkeit ist ein wissenschaftliches Grundkonzept. In der modernen Forschung spielt Software eine immer wichtigere Rolle im Wissenschaftsprozess und deren Verfügbarkeit und Qualität bestimmen letztendlich die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse; zum Beispiel im Bereich der lumineszenzbasierten Geochronologie. Die Methoden der Lumineszenzdatierung sind essenziell in den Quartärwissenschaften und sie bilden wichtige analytische Säulen in der Archäologie, den Geowissenschaften und darüber hinaus. Lumineszenzdatierung generiert eine Vielzahl unterschiedlicher Daten, welche verschiedene Analyseschritte bis hin zur Altersberechnung erfordern. Allerdings führt eine fragmentierte, teilweise nicht quelloffene Softwarelandschaft zu einer eingeschränkten Transparenz und Reproduzierbarkeit von Datierungsergebnissen. Maßnahmen zur professionellen Qualitätssicherung im Entwicklungsprozess der Software sind gering ausgeprägt. Hier setzt REPLAY an und verfolgt fünf übergeordnete Ziele: (1) Aufbauend auf dem existierenden R-Paket ‚Luminescence‘ soll eine reproduzierbare und offene Forschungssoftwareumgebung (REPLAY System) geschaffen werden, welche aus der Community heraus kontinuierlich entwickelt und gewartet wird. (2) REPLAY verfolgt die konsequente Umsetzung der FAIR- Prinzipien für Wissenschaftssoftware, um eine (3) für die Lumineszenzcommunity maßgeschneiderte und einfach zugängliche Softwareumgebung zur Analyse von Lumineszenzdaten anzubieten. Dies beinhaltet verbesserte Werkzeuge, aber vor allem einfachere und transparentere Analyse- und Berichtmöglichkeiten. Dies soll die Evaluierung und Nutzung von existierenden Daten über die eigentliche Zielgruppe von Geochronologen hinaus vereinfachen. (4) Die Implementierung von neuen Schnittstellen wird zukünftig die gezielte Analyse von Rohdaten und die Mustererkennung in großen Datenmengen mittels des REPLAY-Systems ermöglichen. (5) REPLAY stellt langfristige Ziele wie Sichtbarkeit und die aktive Communitybeteiligung in den Vordergrund, um verbunden mit einer Qualitätssicherungskultur langfristig die Entwicklung und Anwendung des REPLAY-Systems sicherzustellen.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen
• Internationaler Bezug: Österreich, Schweiz
• Kooperationspartner: Dr. Loïc Martin; Privatdozent Dr. Christoph Schmidt
• Mitverantwortliche: Dr. Michael Dietze; Dr. Margret Christine Fuchs; Svenja Riedesel, Ph.D.