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Neue Religion in altem Gewand - Die "Reichsreligion" Christentum und die Literaturtradition am Beispiel der hexametrischen Johannes-Paraphrase des Nonnos von Panopolis

Fachliche Zuordnung Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Förderung Förderung von 2001 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5286692
 
Während das Christentum in den ersten drei nachchristlichen Jahrhunderten keine "Reichsreligion", sondern vielmehr eine reichsweit verbreitete Religion darstellte, wurde es seit dem 4. Jh. staatlich zunehmend privilegiert. Damit verbunden war allerdings einerseits ein wachsender Druck, eine gesamtchristliche Identität auszubilden, andererseits die zunehmende Inkulturation von Christen in städtische Milieus und Eliten, ferner - neben der Übernahme von Strukturen des Imperium (z.B. in Organisation und Verwaltung) - der Kontakt, die Auseinandersetzung und die Rezeption (bzw. Ablehnung) klassischer Paradigmata und Bildung. Aufgabe des Forschungsprojektes ist es, der Frage nach Adaption und Integration der klassischen, paganen Form "Epos" in den christlichen Kontext nachzugehen. Ein Textvergleich zwischen Metabole und Johannesevangelium soll die mit dem Gattungswechsel einhergehenden Strukturveränderungen darstellen. Eine Untersuchung des Textes auf christlich-theologische oder pagane Elemente soll herausarbeiten, inwieweit die Überlagerung verschiedener Bezugssysteme und ihre identitätsstiftende bzw. legitimierende Funktion in einem derartigen Text greifbar werden [...]. Da Nonnos mit seinem großen mythologischen Epos Dionysiaka noch eine andere Erlöserfigur dargestellt hat, ist in seiner Person ein hervorragendes Beispiel für religions in contact gegeben.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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