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Psychodrama als experimentelle Theologie Rekonstruktion der therapeutischen Philosophie Morenos aus praktisch-theologischer Perspektive
Antragsteller
Dr. Christoph Hutter
Fachliche Zuordnung
Katholische Theologie
Förderung
Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5282936
Im Zentrum der Studie steht die Darstellung und Systematisierung der therapeutischen Philosophie - des Lebenswerkes von J.L. Moreno. Die therapeutische Philosophie ist das theoretische Fundament und kritischer Bezugspunkt für eine Theorie des gruppentherapeutischen Verfahrens "Psychodrama". Durch die praktisch-theologische Perspektive der Arbeit werden vier Aspekte von Morenos Denken unterstrichen: Es ist politisch engagiert, für Unterpriviligierte und Ausgegrenzte parteilich, interdisziplinär vernetzend und praxisbezogen. In Hinblick auf eine Psychodramatheorie sind die wesentlichen Ziele: 1) Der Reduktion des Psychodramas auf eine therapeutische, am Markt orientierte Methode entgegen zu wirken. 2) Morenos gesellschaftspolitische und ethisch-normative Anliegen zu unterstreichen. 3) Die besonders in Morenos Frühwerk prägende religiöse Dimension der therapeutischen Philosophie zu rehabilitieren und 4) Morenos sozialwissenschaftliche Forschung in die Theoriebildung und in der Konsequenz soziometrische und gruppendynamische Aspekte in die Psychodramapraxis zu reintegrieren. Bezüglich der praktisch-theologischen Diskussion geht es darum, 1) das Psychodrama als nicht-christliche Praxis wahrzunehmen, die mit wesentlichen Anliegen christlichen Handelns zur Deckung zu bringen ist und 2) ausgehend von dieser Praxis und ihrer zugrundeliegenden Theorie zentrale theologische Topoi wie den Praxisbegriff, den Zusammenhang von Heil und Heilung, das Diakonieverständnis und den Gemeindebegriff zu kritisieren und neu zu inspirieren.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen